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ein, die Prahler nachträglich beim Wort zu
nehmen.
Eines Tages, es war um den 20. Januar herum,
kam Friedrich, von einem Gang durch die Sladt heim-
gekehrt, mit erregter Miene in mein Zimmer.
' „Nimm Dein Eintragebnch zur Hand. meine
eifrige Gcschichtsschreiberin!" rief er mir zu, „Heute
giebt es einen wichtigen Posten." Und er warf sich
in einen Seffel.
«Welches meiner Bücher?" fragte ich. «Das
Friedensprotokoll?"
Friedrich schüttelte den Kopf:
„O, mit dem ist's wohl für lange Zeit vorbei
Der Krieg, der jetzt gefochten wird. ist zu gewaltiger
Natur, um nicht kriegerisch fortzuwirken. Auf der
Seite der Besiegten hat er einen solchen Vorrat von
Haß- und Nachesaaten ausgestreut, daß daraus eine
künftige Kampfernte hervurwachsen muß; und anderer-
seits hat er für den Sieger solche großartige um-
wälzeude Erfolge zu stände gebracht, daß dort eine
gleich große Saat von kriegerischem Stolze aufgehen
wird."
„Was ist denn so Bedeutendes geschehen?"
„König Wilhelm wurde in Versailles zum deutschen
Kaiser ausgerufen. Es gibt jetzt ein Deutschland —
ein einiges Reich — und ein mächtiges Reich. Das
gibt einen neuen Abschnitt in der sogenannten Welt-
geschichte. Und Du kannst Dir denken, wie aus dem
neuen, aus Waffenarbeit hervorgegangenen Reiche diese
Arbeit hoch in Ehren gehalten sein wird. Die beideu
Die Waffen nieder!
Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2
- Titel
- Die Waffen nieder!
- Untertitel
- Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner
- Band
- 2
- Autor
- Bertha von Suttner
- Verlag
- E. Pierson's Verlag
- Ort
- Dresden und Leipzig
- Datum
- 1899
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 10.49 x 18.0 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Krieg, Frieden, Pazifismus, Nobelpreis
- Kategorien
- Biographien
- Weiteres Belletristik