Seite - 317 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

— 31? — junkturen einen längeren Frieden verbürgten, daß der Dreibund — Damit war das allgemeine Gespräch wieder glück- lich anf das politische Gebiet gebracht und Minister Andererseits ergriff das Wort. «In der That (Lori Griesbach hing an seinem Munde), es liegt zu Tage: die Wehrtüchtigkeit, welche wir erreicht haben, ist etwas Großartiges und diirfte alle Friedensbrecher abschrecken. Das Laudsturmgesetz, welches alle tauglichen Staatsbürger vom 19. bis 42., die einstigen Offiziere fogar bis gum 60. — Lebens« jähre zum Kriegsdienst verpflichtet, erlaubt uns, beim ersten Aufgebot alkin 4800 000 Soldaten aufzustellen. Audererfeits läßt sich nicht leugnen, daß das wachsende MchrcrfurdcrniZ, welches von der Heeresverwaltung in Anspruch genommen wird, schwer auf der Bevölke- rung lastet, und daß die zur ausgiebigen Schlagfertig- keit des Reiches erforderlichen Maßnahmen im um- gelehrten Verhältnis zur Frage der Regelung der Finanzlage stehen; es ist aber andererseits erhebend, mit welchem opferfreudigen Patriotismus die Volks- vertreter stets und allcrurts die von dem Kriegs« Ministerium geforderte Mehrbelastung bewilligen; sie er« kennen die von allen einsichtigen Politikern zugegebene, durch die Wehrhaftigkeitsentfaltung der Nachbarstaaten und durch die politische Situation bedingte Notwendig- keit, alle anderen Rücksichten dem eisernen Zwang der militärischen Kräftigung unterzuordnen." „Der leibhaftige Leitartikel!" bemerkte Jemand halblaut.