Seite - 318 - in Die Waffen nieder! - Eine Lebensgeschichte von Bertha von Suttner, Band 2

— 318 — -Andererseits" fuhr abcr fort: „Umsomehr, als dadurch ja eine Bürgschaft ge- schaffen wird für oie Erhaltung des Friedens. Denn, indem wir in traditionellem Patriotismus zur Siche- rung der Grenzen es der unausgesetzten Steigerung der Wehrkraft unserer Nachbarstaaten glcichthun, er- füllen wir eine erhabene Pfticht und hoffen, etwa drohende Gefahren auch fernerhin zu bannen. So erhebe ich denn dieses Glas auf dasjenige Prinzip, welches, wie ich weiß. unserer Baronin Mariha so sehr am Herzen liegt — ein Prinzip, das auch die Signawrinächle der mitteleuropäischen Friedensliga hochhalten, und ich fordere Sie auf, mit mir an- zustoßen: Es lebe der Frieden! Möge seine Wohlthat uns noch recht lange erhalten bleiben!" „Darauf trinke ich nicht," sagte ich. „Der be- waffnete Friede ist keine Wohlthat . . . und nicht lange soll uns der Krieg verhütet bleiben, sondern immer. Wenn man sich auf die Meerfahrt macht, soll die Zlisichernng nicht genügen, daß recht lange das Schiff an keiner Klippe zerfchelle. Daß dieganze Fahrt glücklich überstanden werde, darnach wird der ehrliche Kapitän trachten." Doktor Vresser, noch immer unser bester Haus- freund, kam mir zu Hilfe: „ In der That. Excellenz, können Sie an den ehr- lichen, aufrichtigen Friedenswillen Jener glauben, die mit Leidenschaft, mit Begeisterung — Soldaten sind? Die alles, was den Krieg gefährdet — nämlich Abrüstung, Staatenbund, Schiedsgericht — nicht ncnncn