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ChristophKappesundKathrin Passighaben 14 leicht fasslicheRatschläge
zur Zukunft der Hochschule verfasst, die sie in einem gegenüberstel-
lenden – wennman so möchte – binären Schlagabtausch durchdekli-
nieren und so die Bandbreite einer digitalen Zukunft auffächern. Aus
dieser kurzweiligenundkritischenAusgangsposition exemplifizieren sie
Fragen, Hypothesen undVorschläge, die die analog erworbenenWis-
sensbeständemitdenkenumZukünftiges zu imaginieren.
EinPlädoyerdarüber,wieman (nicht)überdieDigitalisierung sprechen
sollte, legtThomasGrob vor. Er beschreibt den disruptiven Prozess der
Digitalisierung als ein d&j# vu explosiverDynamiken, indem literarische
und filmische Science-Fiction-Reminiszenzen auftauchen, die fürHis-
torikerinnenundHistorikerbekannteVerflechtungenvonNeuerungen
undKontinuitätenoffenbaren, umhierdurchdenoft nicht reflektierten
Linearisierungen der Zukunfts- und Trendforschung etwas entgegen-
zusetzen. Als Beispiel zieht Grob die (digitale) Zukunft der Bibliothek
heranunddieNotwendigkeit vonSkalierungenundKontingenzen, die
der gegenwärtigeHypederDigitalisierungmit sich bringt.
Robin Schmidts Essay über post-digitale Bildung setzt sich mit der ge-
fühltenSelbstverständlichkeitdesDigitalenauseinander,welchenurnoch
bei Abwesenheit und Fehlfunktion eine lebensweltliche Präsenz offen-
bart. IneinerAnnäherungandieBegriffsschöpfungdesPost-Digitalen, in
der sich unter anderem diese Selbstverständlichkeit ausdrückt, grenzt
SchmidtdenBegriff vomphilosophischenBegriffderPostmodernenach
Lyotard ab und setzt ihn einen spekulativen und fruchtbarenBezug zur
gegenwärtigenBildungund zumBildungswesen.
Das Misstrauen gegenüber einer Politik der Zahl und der damit ver-
bundenenvermeintlichenUnmöglichkeit, Subjektivitätennur erzählen,
abernichtzählenzukönnen,bildetdenAusgangsfokusvonUteKalenders
GedankenzumKonnexDigitalisierungundBildung.Kalender fokussiert
die Fantasien vonderDigitalisierung vorgängigerBildungssubjekte und
von Praktiken des digitalen Detoxens und setzt beides in Relation zu
politischenund ästhetischenPraxenderGegenwart.
GerhardLauer fragt,obesüberhauptdigitalesLernengibt,wennvonPlato
über denNürnberger Trichter bis zu Skinners automatisiertem Lehrer
zumeist konventionalisierteArgumentedieDiskussionumNützlichkeit
vonSchrift,Bücher,FilmeoderSprachlaborsbestimmen.AlsArgument
Einleitung 9
Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
Einwürfe und Provokationen
- Titel
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
- Untertitel
- Einwürfe und Provokationen
- Autoren
- Marko Demantowsky
- Gerhard Lauer
- Robin Schmidt
- Herausgeber
- Bert te Wildt
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Oldenburg
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-11-067326-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Bildung, Schule, Technik, Universität, Digitalisierung
- Kategorie
- Technik