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gitaleBildung‘ derGesellschaft für Informatik gefordertwerden, stellen
wichtige (Aus-)Bildungspunkte dar.Die entscheidendeFrage ist hierbei
die, wie wir leben wollen. Es geht zurück zu den Grundfragen der
Menschheit undderFragenach einem ,gutenLeben‘.Wirhabendurch
die aktuelleRevolution dieChance, dies neu zu verhandeln. Roboter
könnenunliebsameArbeitübernehmen, sodasswirwiederganzMensch
sein können. Wir können Antworten auf Fragen finden, die wir nie
gestellt haben (mitHilfe vonKI undBigData) undwir können unser
Gesellschaftssystem neu strukturieren, partizipativer und gerechter ge-
stalten.
Dochdazukommteswohl nicht.DieHoffnungen, die sich z.B. in
der Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace 1996 von John Perry
Barlowwiederfinden, sindweitestgehendgestorben.Damals schrieb er:
Regierungen der industriellenWelt, IhrmüdenGiganten aus Fleisch und
Stahl, ich komme aus demCyberspace, der neuenHeimat desGeistes. Im
NamenderZukunftbitte ichEuch,VertretereinervergangenenZeit:Laßt
uns inRuhe! Ihr seidbei unsnichtwillkommen.Wowiruns versammeln,
besitzt Ihr keineMachtmehr.
WirbesitzenkeinegewählteRegierung,undwirwerdenwohlauchnie
einebekommen–und sowende ichmichmitkeinergrößerenAutorität an
Euch als der, mit der die Freiheit selber spricht. Ich erkläre den globalen
sozialenRaum,denwirerrichten,alsgänzlichunabhängigvonderTyrannei,
dieIhrüberunsauszuübenanstrebt. IhrhabthierkeinmoralischesRechtzu
regierennochbesitzt IhrMethoden,es zuerzwingen,diewir zubefürchten
hätten.
Regierungen leiten Ihre gerechte Macht von der Zustimmung der
Regiertenab.UnserehabtIhrnichterbeten,geschweigedennerhalten.Wir
habenEuchnicht eingeladen. Ihr kenntweder uns nochunsereWelt.Der
Cyberspace liegt nicht innerhalb Eurer Hoheitsgebiete. Glaubt nicht, Ihr
könntet ihngestalten,alswäreereinöffentlichesProjekt. Ihrkönntesnicht.
Der Cyberspace ist ein natürliches Gebilde undwächst durch unsere kol-
lektivenHandlungen.
Wasaus dieser einst sodemokratisierenden Ideedes Internets geworden
ist, sehen wir heute. Viel präsenter als die Heilsversprechen sind die
negativen Seiten des Netzes. Fake News, Wahlmanipulation, Daten-
sammlung und Auswertung durch Konzerne und Strafverfolgungsbe-
hörden,Cybermobbing,Cybergrooming, hoherRessourcenverbrauch,
prekäre Arbeitsverhältnisse z.B. in Form von Plattformarbeit und vir-
tuelleGewalt, sind nur ein paar der negativenAspekte, die das Internet
hervorbringtbzw. fördert.DabeiwirkendiedigitalenStrukturenwieein
Katalysator füralldienegativenaberauchpositivenIdeenderMenschen.
Regierungen versuchen deshalb den virtuellenRaummit allenMitteln
Ist dasDigitalisierungoder kanndasweg? 19
Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
Einwürfe und Provokationen
- Titel
- Was macht die Digitalisierung mit den Hochschulen?
- Untertitel
- Einwürfe und Provokationen
- Autoren
- Marko Demantowsky
- Gerhard Lauer
- Robin Schmidt
- Herausgeber
- Bert te Wildt
- Verlag
- De Gruyter Open Ltd
- Ort
- Oldenburg
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-11-067326-5
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 206
- Schlagwörter
- Bildung, Schule, Technik, Universität, Digitalisierung
- Kategorie
- Technik