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Dinge – Nutzer – Netze - Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
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Einleitung Mit einem Schlag werde ich einer dämmrigen Hel- ligkeit gewahr. Eine Antwort geht in mir auf die Su- che nach sich selber, löst sich immer mehr von mei- nen Empfindungen ab, verlangt nach Ausdruck, Ma- lerei und Bildhauerei – so raunt mir der Dämon des Alles-Deutenmüssens zu – sind ausgesetzte Kinder. Ihre Mutter ist tot, ihre Mutter die Architektur. So- lange sie am Leben war, wies sie ihnen ihren Ort zu, ihren Sinn, ihre Bindungen. Die Freiheit zu irren, wurde ihnen nicht zugestanden. Sie hatten ihren Raum, ihr wohlabgestimmtes Licht, ihre Themen, ihre Verbundenheiten. Solange sie am Leben war, wussten sie, was sie wollten. »Gottbefohlen«, sagt mir dieser Gedanke, »weiter eindringen möchte ich nicht.« (Valéry 1958: 7) Paul Valéry, so lässt er uns direkt im ersten Satz seines Textes Le problème des musées wissen, liebt die Museen nicht (vgl. ebd.: 7). Das 1925 entstandene und 1958 in der Übersetzung Carlo Schmids erstmals dem breiten deutschen Publikum vorge- stellte Essay zeichnet das Bild einer Institution, aus der sich die Musen längst verab- schiedet haben und die in ihrer Abwesenheit zu einem Auffanglager für verwaiste Zeugnisse menschlicher Schaffenskraft verkommen ist. Ihre gleichsam baulich wie kulturpolitisch »gefirnisten Einsamkeiten« haben für Valéry »etwas vom Tempel, et- was vom Salon, vom Friedhof und vom Schulraum an sich«, und indem er sie durch- schreitet, findet er seine Stimme »ein wenig höher als in der Kirche, doch weniger laut als gemeinhin im Alltag« (ebd.). Sein literarischer Museumsbesuch ist in erster Linie von Schuldbewusstsein geprägt, denn er fühlt sich nicht imstande, dem muse- alen Raum um sich herum die von der Institution eingeforderte Reverenz zu erwei- sen, ratlos irrt er durch nichtssagende Zusammenstellungen von Werken, die einander
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Dinge – Nutzer – Netze Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Titel
Dinge – Nutzer – Netze
Untertitel
Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Autor
Dennis Niewerth
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4232-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Virtualität, Kulturerbe, Digitalisierung, Neue Medien, Kulturmanagement, Museumswissenschaft, Digitale Medien, Mediengeschichte
Kategorie
Medien
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