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Dinge – Nutzer – Netze - Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
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2 Netz und Virtualität Der Begriff des ›Virtuellen‹ steht im Zentrum zahlreicher Debatten darüber, wie di- gitale Medien sowohl ontologisch (welche speziellen Formen und Spielarten des ›Wirklichen‹ bringen sie aus ihrer technischen Beschaffenheit hervor?) als auch psy- chologisch (in welchem Verhältnis stehen diese ›künstlichen‹ Wirklichkeiten für die Rezipienten zur ›tatsächlichen‹?) und gesamtgesellschaftlich wirken und funktionie- ren. Dabei ist der Begriff im öffentlichen Diskurs mittlerweile so überstrapaziert, dass er in weiten Teilen nur mehr als Synonym für ›irreal‹ Anwendung findet und häufig die Implikation einer Täuschung mit sich führt – speziell einer Täuschung unter Ein- satz computerbasierter Medientechnologien. Insofern ist das ›Virtuelle‹ auch zum Kampfbegriff für Kulturkritiker und besorgte Pädagogen geworden, die in Ego-Shoo- ter und Facebook-Freundschaft bestenfalls Ablenkungen von und schlimmstenfalls Angriffe auf die vermeintlich ›reale‹ Welt und ihre Gegebenheiten sehen. Angesichts der problematischen Konnotiertheit des Virtualitätsbegriffs erscheint es verwunderlich, dass museale Angebote im Internet sich ganz unbefangen selbst als ›virtuelle Museen‹ bezeichnen – und noch verwunderlicher, dass auch die Muse- ologie sich mittlerweile weitgehend auf diesen Terminus geeinigt zu haben scheint, nachdem in Veröffentlichungen der 1990er Jahre noch recht willkürlich und aus- tauschbar mit Bezeichnungen wie ›elektronisches‹, ›digitales‹, ›Internet-‹ oder auch schlicht ›Online-Museum‹ gearbeitet wurde. Mit der Entstehung des Begriffspaars ›virtuelles Museum‹ und seinem Mehrwert gegenüber diesen Alternativen wird sich das dritte Kapitel dieser Arbeit noch eingehender beschäftigen – richten wir an dieser Stelle den Blick zunächst auf den Virtualitätsbegriff selbst.
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Dinge – Nutzer – Netze Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Titel
Dinge – Nutzer – Netze
Untertitel
Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Autor
Dennis Niewerth
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4232-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Virtualität, Kulturerbe, Digitalisierung, Neue Medien, Kulturmanagement, Museumswissenschaft, Digitale Medien, Mediengeschichte
Kategorie
Medien
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