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Dinge – Nutzer – Netze - Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
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96 | Dinge – Nutzer – Netze Das Wort ›Hypertext‹ wurde in den 1960er Jahren vom Soziologen Theodore Holm Nelson geprägt (vgl. ebd.: 117) und fällt in gedruckter Form erstmals in einem 1965 erschienenen Paper mit dem Titel A File Structure for the Complex, the Chan- ging and the Indeterminate: Let me introduce the word »hypertext« to mean a body of written or pictorial material inter- connected in such a complex way that it could not conveniently be presented or represented on paper. It may contain summaries, or maps of its contents and their interrelations; it may contain annotations, additions and footnotes from scholars who have examined it. Let me suggest that such an object and system, properly designed and administered, could have great potential for education, increasing the student᾿s range of choices, his sense of freedom, his motivation, and his intellectual grasp. Such a system could grow indefinitely, gradually including more and more of the world᾿s written knowledge. However, its internal file structure would have to be built to accept growth, change and complex informational arrangements. (Nelson 2003: 144) Hypertexte sind also modular aufgebaute Texte, die nicht etwa wie klassische litera- rische von vorne nach hinten zu lesen sind, sondern deren Einzelelemente weitgehend frei arrangiert und sequenziert werden können und ein dieser Eigenschaft entspre- chendes technisches Fundament benötigen. Hintergrund für Nelsons Interesse an die- ser medialen Form war eine Unternehmung, die zwar unverwirklicht bleiben sollte, dabei aber nichtsdestoweniger zukunftweisend war: Wenige Jahre zuvor hatte er das ambitionierte Project Xanadu begründet, dessen erklärtes Ziel die Schaffung eines universellen »Dokuversums« (Krameritsch 2007: 117) war. In diesem sollte die Ge- samtheit der menschlichen Kulturgüter archiviert, hypertextuell verknüpft und nach Möglichkeit für jedermann abrufbar gemacht werden. Interessanterweise sah Nelson dabei Computer nicht als notwendige Bedingung für die Entstehung einer solchen universellen Datenbank an, sondern lediglich als das offensichtlichste und nahelie- gendste Instrument, um die physische Abwesenheit des ursprünglichen Materials zu überbrücken. Hierbei spielte gerade das Meta-Maschinelle und damit effektiv Multi- mediale des Rechners eine Rolle: Mit ihm sollten sich Text und Bild auf dynamische Weise miteinander kombinieren lassen, um der Vielgestaltigkeit des Materials ge- recht zu werden (vgl. ebd.: 117f.). 2.3.1 Frühe Formen Tatsächlich hatte der digitale Hypertext aber schon lange vor der Einführung des Be- griffs analoge Vorgänger: Jakob Krameritsch verweist hier u.a. auf den Deutschen Victor Vogt, dessen 1922 erschienene Schrift Die Kartei, ihre Anlage und Führung die chronologische Linearität und Abgeschlossenheit schriftlicher Aufzeichnungen im Buchformat bemängelte und ihnen die Kartei als ein den physikalischen Raum
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Dinge – Nutzer – Netze Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Titel
Dinge – Nutzer – Netze
Untertitel
Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Autor
Dennis Niewerth
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4232-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Virtualität, Kulturerbe, Digitalisierung, Neue Medien, Kulturmanagement, Museumswissenschaft, Digitale Medien, Mediengeschichte
Kategorie
Medien
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