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Dinge – Nutzer – Netze - Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
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Netz und Virtualität | 111 Connectedness im Sinne Hoptmans überträgt also abermals eine räumliche Me- taphorik auf abstrakte Konstellationen von Textmodulen: Sie legt die Vorstellung eines Netzes zugrunde, das in einem zweidimensionalen Raum ausgebreitet ist und in dem die Kognition des Lesers nicht nur, wie im linearen literarischen Text, dem Verlauf der Schrift und damit der Zeitachse folgt, sondern zugleich ständig Rich- tungswechsel ins ›Stattdessen‹ vornimmt (vgl. Hoptman 1995: 141f.). Connectedness meint, ganz im Sinne der topologischen Bedeutung, die Zusammengehörigkeit von Textfragmenten in einem gemeinsamen Set − ›connected‹ sind zwei Textone dann, wenn ein virtueller Pfad zwischen ihnen existiert, wenn sie sich also durch das Ver- folgen von Links (und ggfs. auch auf Umwegen) innerhalb eines Scriptons zusam- menführen lassen. Insofern ist diese Form der Verbundenheit immer sowohl eine Ei- genschaft der einzelnen Knotenpunkte, als aber auch des Netzwerks insgesamt, wo- bei Hoptman besonderen Wert auf die intermedialen Überschneidungen legt, die ge- rade im Web ihre notwendige Konsequenz sind (vgl. ebd.: 142f.). Auch hier wird also der virtuelle epistemische Mehrwert eines ›Dazwischen‹ und eines ›Rundherum‹ akzentuiert: By applying the concept of connectedness throughout the editorial and production process, dig- ital integrated mixed media publications can better represent the broad contexts from which information is reduced as a natural part of its capture and in all forms of its being »told« Thus, the user of these publications will have available information that has not, by necessity or habit, been filtered through the narrow funnels of traditional media. (Ebd., 142). Wer sich also bei der Navigation in Hypertexten verirrt, hat weder als Rezipient ver- sagt, noch liegt eine Dysfunktionalität des Mediums vor – solange Connectedness weiterhin gegeben ist. Umweg und Abschweifung sind gewollte und gewinnbrin- gende Rezeptionsformen, weil sie Kontexte aufdecken und Zusammengehörigkeiten transparent werden lassen. Ganz grundlegend und alltagsnah zeigt sich dies zum Bei- spiel beim Surfen auf den Seiten von Netz-Enzyklopädien wie Wikipedia, wo Quer- verweise in Form von Links die Gestalt blau unterlegter Worte in Artikeltexten an- nehmen, von denen man direkt zum nächsten Texton gelangt. Eine kurze und ohne weitere Erklärung nachvollziehbare Verkettung von Artikeln könnte sich z.B. folgen- dermaßen darstellen: Deutschland → Deutsch-Französischer Krieg → Otto von Bismarck → Wilhelm II. (Deutsches Reich) → Militarismus9 9 Hier wurde schlicht den entsprechenden Links auf der deutschen Ausgabe von Wikipedia gefolgt, vgl. www.wikipedia.de vom 17.04.2018.
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Dinge – Nutzer – Netze Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Titel
Dinge – Nutzer – Netze
Untertitel
Von der Virtualisierung des Musealen zur Musealisierung des Virtuellen
Autor
Dennis Niewerth
Verlag
transcript Verlag
Datum
2018
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-8394-4232-6
Abmessungen
14.8 x 22.5 cm
Seiten
428
Schlagwörter
Virtualität, Kulturerbe, Digitalisierung, Neue Medien, Kulturmanagement, Museumswissenschaft, Digitale Medien, Mediengeschichte
Kategorie
Medien
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