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Operation in Äthernarkose:
Fec.: O.St.A. Dr. Seidl
Ass.: O.A. Dr. Obendorfer
Ass.: med. Wallnöfer
27.6.43. Nach Haut-und Faszienschnitt parallel zum erector trunci wird, unter Schonung
der austretenden Nerven, bis an die Querfortsätze des Lumbale III und IV, größtenteils
stumpf, in die Tiefe präpariert. Die Elektrosuchersonde versagt vollkommen (der einzige Fall,
wahrscheinlich wegen Stromstörung) und es ist mit ihr der Splitter nicht zu lokalisieren. Das
Retroperitoneum ist phlegmatös verändert, derb und schmierig belegt. In der Nähe des
Zwischenraumes von Lumbale III und IV ist medianwärts ein Abszess zu tasten, aus dem sich
nach der Eröffnung reichlich nach Coli stinkender Eiter ergießt. In dem Abszess wird der
Fremdkörper gefunden. Ein fingerdicker Drain wird eingeführt. Steifen. Die Wunde wird
vollständig offengelassen.
Mit Rivanolspülung, Prontosil und kardialer Stützung, wird der Patient soweit gebracht, dass
die Beschwerden zurückgehen. Aus dem Drain ergießt sich noch immer reichlich Eiter. Der
Patient sieht jedoch, soweit man das bis heute beurteilen kann, seiner vollständigen
Genesung entgegen, während dem es ohne Operation wohl zu einer Peritonitis, und damit
voraussichtlich zum Exitus gekommen wäre.
Hier wäre eine Aufnahme nach Ruckensteiner nicht möglich gewesen, da die Masse des
Kreuzbeines den Fremdkörper in der Höhe überdecken würde, wie auch der Versuc
Das Lazarett in der Frauenstrafanstalt
Bericht von med. Heinrich Wallnöfer über die Arbeit mit der Siemens’schen Metallsuchersonde