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Konsularlaufbahn 57
2. DiplomatischeStaatengeschichteseitdemWestfälischenFrieden,
3. VolkswirtschaftspolitikundFinanzwissenschaft.
Punkt eins und zwei mussten wieder in Französisch beantwortet werden. Das
Zeugnis wurde dem Kandidaten noch am Prüfungstag übergeben. Eine Wieder-
holungderPrüfungkonntebewilligtwerden.110
Nach einer positiven Prüfung diente mancher noch Jahre unbezahlt in einer
Botschaft oder Gesandtschaft weiter, bis ein entsprechender Posten frei wurde.
DurchderleiUmständewardieDiplomatenlaufbahnnurBegütertenvorbehalten.
2.7 Konsularlaufbahn
Von Anfang an legte man Wert auf engen Kontakt zwischen Fabriken und Kon-
suln.MitAEvom13.Juni1825wurdenAcerbiundQuestieuxzuGeneralkonsuln
ernannt. IhreErfahrungensolltenfürdieReformierungderösterreichischenKon-
sulate entscheidend werden. Beide reisten vor Amtsantritt über Triest nach Wien.
InTriestwurdenDetailsderAmtsführungberaten.InNiederösterreichbesuchten
beide Fabriken, die Produkte in die Levante ausführten; gleichzeitig wurden sie
mit Musterkollektionen ausgestattet.111 Vor Amtsantritt musste auch mit Kon-
stantinopel Kontakt aufgenommen werden, deshalb konnte Questieux erst am
16.Juli1826nachIzmirabreisen.112
UmdenPersonalbedarf leichterdeckenzukönnen,regtedieHofkammer1843
an, Praktikanten des Guberniums den Generalkonsulaten als Eleven zuzuteilen.
Als1845Gf.Stadion(StatthalterdesKüstenlandes)undStaatskanzlerMetternich
demPlanzugestimmthatten,wurdeeinKonzepterstellt. NacheinerAusbildung
in Rechts- und Warenkunde sollten die Eleven drei Jahre bei einer Behörde im In-
land Dienst leisten und nach einer Prüfung den Konsulaten zugeteilt werden, wo-
beiauf jedenFall jeeinernachAlexandria,KonstantinopelundIzmirversetztwer-
densollte.NachfünfbissechsJahren spätestensallezweiJahrewarderDienstort
zu wechseln war für die Eleven die Vorrückung zu Konzipisten oder Sekretä-
ren vorgesehen. 113 Ein Beschluss über Fragen der allgemeinen Konsularreform
bliebaus.NachmehrfachemDrängenderHofkammerbewilligtederMonarcham
27.November1847dieEinrichtungderKonsulareleven.AchtPlätzewarenvorge-
sehen, von denen drei den Absolventen der Orientalischen Akademie vorbehalten
blieben. Die Eleven erhielten den Rang von Hofkammerkonzeptspraktikanten.
Über Einzelheiten der Ausbildung, Dienstprüfungen und Bezahlung sollten sich
die Hofkammer und die Staatskanzlei einigen. Das Gubernium des Küstenlandes
110 Jb.1898,S.274 277.
111 FinanzarchivPräs.1.825/4.722;1825/6.234;1826/1.612.
112 Sauer,S206,208.
113 Sauer,S.233.
Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918
Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
- Titel
- Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918
- Untertitel
- Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
- Autor
- Engelbert Deusch
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2017
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY 4.0
- Abmessungen
- 17.4 x 24.4 cm
- Seiten
- 736
- Schlagwörter
- Konsularbiografien, Konsularausbildung, Pflichten eines Konsuls, österreichisch-ungarische Konsulate, Arbeitsverhältnisse, Honorarkonsuln, Repräsentation
- Kategorien
- Geschichte Vor 1918