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Vor 1918
Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918 - Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
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90 P ichten Zu den amtlichen Aufträgen von einer der fünf Regierungen, der gemeinsamen österreichisch-ungarischen, der österreichischen, der ungarischen, der kroatischen oder der bosnischen, kamen noch die Eingaben von Parteien in ihrer Mutter- sprache, wobei jede ihre Angelegenheit für die dringendste hielt. Die wichtigsten AngelegenheitenbehieltsichderKonsulzureigenenErledigung,dieübrigenteilte er seinen untergebenen Beamten zu, die jetzt der Reihe nach kommen mussten, um Instruktionen zu erbitten, Entscheidungen und Unterschriften für Pässe und Legalisierungen etc. einzuholen. Da der Konsul für die gesamte Kassengebarung verantwortlich war, hatte er sich mit dieser und mit der Überwachung der Bemes- sung und Einhebung der Konsulargebühren genau zu befassen. Er musste sich von der Behandlung der Parteien durch seine Untergebenen überzeugen und, soweit er konnte, ihre Anliegen selbst entgegennehmen. In das Generalkonsulat Berlin kamen im Jahr 1912 täglich etwa 150– 200 Parteien, gleichzeitig schwankte der tägliche Akteneinlauf zwischen 160 und 200 im Durchschnitt.203 In das Hono- rarkonsulatGenfkamenimgleichenJahramTagdurchschnittlich5Personen.Im Einlauf waren 14– 15 Piécen/Tag; weil aber auch Legalisierungen, das Einlangen von Broschüren und dergleichen eingetragen wurden, erreichte die Zahl der zu ei- ner Korrespondenz Anlass bietenden Akten an keinem Tag die Ziffer 10.204 Der KonsulmusstedieGeschäfte fastallerZentralstellenbesorgen. Um die nötigen Informationen für die politische und wirtschaftliche Bericht- erstattung seines Amtsbereiches zu erhalten, musste er Verbindungen mit den einschlägigen Kreisen herstellen. Der eine wollte im Klub nichts von Politik und Geschäften hören, der andere war dagegen nur dort zu sprechen und mitteilsam. Dazu gesellten sich Interventionen bei den Ortsbehörden, bei Konsularvertretun- gen, bei nationalen Vereinen. Viel Zeit war für die Abfassung zahlreicher Berichte notwendig. Vom Konsul wurde die Unterstützung bei Unterbringung Kranker in Kran- kenhäusern, eventuell Heimbeförderung Mittelloser oder Beschaffung von Arbeit erwartet. Im Rechtshilfeverkehr hatte er zu intervenieren. Eine Plage konnten Landstreicherfür dieKonsulate werden,weil sichvielezwar dasnotwendige Fahr- geld in die Heimat geben ließen, aber dieses dann in Alkohol umsetzten und zu guter Letzt zwangsweise heimbefördert werden mussten und den Konsul als hart- herzig inVerrufbringenkonnten. 203 GK Paumgartner an die ö.-u. Botschaft in Berlin, Berlin, 2. Nov. 1912, Nr.281 Res. NAR F 4/49Pe.Goertz. 204 ARF8/404Generalia. Inspektionsreisen1880– 1918.
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Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918 Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
Titel
Die effektiven Konsuln Österreich(-Ungarns) von 1825-1918
Untertitel
Ihre Ausbildung, Arbeitsverhältnisse und Biografien
Autor
Engelbert Deusch
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2017
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY 4.0
Abmessungen
17.4 x 24.4 cm
Seiten
736
Schlagwörter
Konsularbiografien, Konsularausbildung, Pflichten eines Konsuls, österreichisch-ungarische Konsulate, Arbeitsverhältnisse, Honorarkonsuln, Repräsentation
Kategorien
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