Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Zeitschriften
ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
Seite - 24 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 24 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021

Bild der Seite - 24 -

Bild der Seite - 24 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021

Text der Seite - 24 -

Institutioneller Kinderschutz in Krippe und Kita als Gelingensfaktor für Partizipation im pädagogischen Alltag ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2021), 3 (1), S. 21-31 24 sich selbst systematisch beobachten und fragen, welche partizipativen Situationen welche Intensität der Teilhabe bei den Kindern auslösen - und wie diese im besten Fall gesteigert werden kann.“ (Neumann & Hekel, 2017, S. 40) Im aktuellen fachwissenschaftlichen Diskurs zeichnet sich zum Thema Kindeswohlgefährdung in Institutionen vor allem eine Fixierung auf die Erziehung in stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und (sexualisierte) Gewalt ab. Die Empirie zum Umgang mit Kindes- wohlgefährdungen in Krippen und Kitas scheint derzeit noch nahezu unerforscht zu sein und stellt damit einen akuten blinden Fleck dar. Machtverhältnisse und Partizipation Bereits Janusz Korczak hielt eine reflektierte Haltung pädagogischer Fachkräfte für notwendig, um das Kind gegen Willkür, Machtausübung und Rechtlosigkeit durch Erwachsene zu schützen (Korczak, 1929/1992; Hansen & Knauer, 2016). „Weil Pädagogik immer von Beziehungen zwi- schen ungleichen Partnern geprägt ist, stehen grundsätzlich alle Fachkräfte in der Kita unter dem Generalverdacht möglichen Machtmissbrauchs“ (Hansen & Knauer, 2016, S. 1). Dieser Verdacht kann entkräftet werden, wenn eine Erklärung, wie Machtmissbrauch zu verhindern und Unterdrückung aufzuheben ist, konkret und konzeptionell verankert wird. Unabdingbar damit verknüpft ist die Notwendigkeit einer selbstreflektierenden, selbstkritischen Haltung der pädagogischen Fachkraft, die die Rechte, Bedürfnisse und Interessen sowie die Würde des Kindes achtet. Zum anderen muss die Fachkraft eine mögliche Beschwerde seitens der Kinder zu sich als Person und ihrem Handeln zulassen können (ebd.). Eine strukturelle Verankerung bedeutet auch, dass Kinder über ihre Rechte ausreichend informiert und sich über diese be- wusst sind. Beschwerdemanagementverfahren für Kinder, partizipative Alltagsgestaltung, al- len verlässlich zugängige Beteiligungssettings wie beispielsweise Gruppenbesprechungen oder Morgenkreise können die Kinder dabei unterstützen, ihre Rechte einzufordern, am Alltag mitzuwirken und sich an allen sie betreffenden Themen alters- und entwicklungsgerecht zu beteiligen (ebd.). „Kinderschutz verlangt die Willkürherrschaft der Erwachsenen in pädagogi- schen Einrichtungen durch strukturell verankerte Verfahren zu begrenzen, die es ermöglichen, dass Beschwerden von Kindern über Fachkräfte öffentlich werden“ (Hansen & Knauer, 2016, S. 3) und könnte verhindern, dass das Geschehen in einer Einrichtung vom Willen oder der Laune der pädagogischen Fachkraft abhängig ist (ebd.). „Das Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern ist von Natur aus asymmetrisch: Erwach- sene tragen Verantwortung für Kinder, nicht jedoch umgekehrt Kinder in gleicher Weise für Erwachsene“ (Maywald, 2017, S. 6). Partizipation ist die einzige Möglichkeit, das Machtver- hältnis zwischen pädagogischer Fachkraft und Kind zugunsten des Kindes positiv zu verändern (Hansen & Knauer, 2016). In der Regel löst das Thema Macht und Erziehung eher unange- nehme Assoziationen aus (Wolf, 2016). Es wird häufig verknüpft mit Befehlen und Gehorchen, Gewalt und Unterdrückung, (körperliche) Misshandlung und Angst. Worum es im Grunde für die pädagogische Arbeit gehen sollte, ist die (Selbst-)Wahrnehmung der pädagogischen Fach- kräfte „als machtvolle Menschen im Geflecht ihrer gegenseitigen Beziehungen“ (ebd., S. 175), die Autonomie und Abhängigkeit reflektieren und sich einer ausgewogenen Machtbalance be- wusst sind. Damit sich Kinder gesund entwickeln können, benötigen sie interessierte
zurück zum  Buch ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021"
ElFo Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
Titel
ElFo
Untertitel
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
Band
Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021
Herausgeber
Lars Eichen
Eva Pölzl-Stefanec
Ort
Graz
Datum
2021
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
109
Kategorien
Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
ElFo