Seite - 105 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 1 / 2021

Masterarbeitsvorstellung: Gewinnung und Bindung von ElementarpädagogInnen in oberösterreichischen kirchlichen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2020), 3 (1), S. 103-107 105 Die Literaturrecherche stellte die Grundlage für die vorliegende Arbeit dar und diente als Basis für das weitere Vorgehen. Im Anschluss an die Literaturrecherche wurde eine Datenanalyse durchgeführt. Diese gliederte sich in eine Primär- und Sekundärdatenanalyse. Als Primärdaten dienten Kennzahlen hinsichtlich der Personalstruktur der Pfarrcaritaskindergärten und -krab- belstuben wie z. B. Fluktuationsrate, Dauer der Betriebszugehörigkeit, Pensionierungen. Dar- über hinaus konnte auf Sekundärdaten aus einer kürzlich durchgeführten MitarbeiterInnen- befragung der oberösterreichischen kirchlichen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtun- gen zur Beantwortung der Forschungsfrage zurückgegriffen werden. Die erhobenen Daten und Erkenntnisse flossen im nächsten Schritt in die Erstellung eines Leit- fadens für Interviews mit verschiedenen ExpertInnen aus dem Feld der Elementarpädagogik ein. Diese Personen wurden aufgrund ihrer beruflichen Funktionen ausgewählt und befragt. Die leitfadengestützten Interviews dienten dazu, ein Gesamtbild an Herausforderungen und Handlungsempfehlungen in Bezug auf die Personalgewinnung und -bindung aus Sicht von Ex- pertInnen in der Elementarpädagogik darstellen zu können. Insgesamt wurden 8 Interviews durchgeführt2. Zudem wurde eine quantitative Befragung ehemaliger ElementarpädagogIn- nen durchgeführt, um Aufschluss über die Beweggründe für den Berufsausstieg zu erhalten. Da die Grundgesamtheit der befragten Personengruppe nicht bekannt war, konnten keine Rückschlüsse über die Repräsentativität der Erhebung gezogen werden. Bei der Befragung ging es daher um ein informatives Sample, um erste Erkenntnisse in dieser unerforschten The- matik zu generieren. Insgesamt haben 165 ehemalige ElementarpädagogInnen aus Oberös- terreich an der Onlinebefragung teilgenommen. Von den 165 Befragten waren 163 weiblich und eine Person männlich. Eine Person machte diesbezüglich keine Angabe. Der Großteil der Befragten (76 %) war zwischen 20 und 40 Jahre alt. Zentrale Ergebnisse Die Frage nach dem Bedarf an ElementarpädagogInnen konnte nur zum Teil beantwortet wer- den. Das liegt unter anderem daran, dass die zuständigen Gemeinden Schwierigkeiten haben, diesbezüglich eine Prognose abzugeben. Darüber hinaus wäre für eine entsprechende Perso- nalbedarfsplanung die Miteinbeziehung aller Träger von großer Bedeutung, damit die tatsäch- liche Situation korrekt abgebildet werden könnte - die Datenlage ist in dieser Beziehung je- doch sehr spärlich. Es braucht daher zum einen eine verbesserte trägerübergreifende Vernet- zung, zum anderen elementarpädagogische Forschung, welche sich damit näher auseinander- setzt. Dennoch konnten durch eine Analyse aus Daten der Lohnverrechnung wesentliche As- pekte im Zusammenhang mit dem zukünftigen Personalbedarf der oberösterreichischen kirch- lichen Kindertageseinrichtungen aufgezeigt werden. Anstehende Pensionierungen, 2 GF der Caritas für Kinder und Jugendliche OÖ, 2 Schulleitungen oö. BAfEPs, Erhaltersprecher Pfarrcaritas OÖ, Direktor des oö. Gemeindebundes, Vorsitzende des ÖDKH (seit Oktober 2020 Netzwerk elementare Bildung Österreich), 2 oö. Studiengangsleitungen für Elementarpädagogik;