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ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
Seite - 25 -
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Zwischen dem Anspruch von Medienbildung und der Wirklichkeit im Kindergarten ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2), S. 20-31 25 Gerade wenn es um die Vermittlung von Werten geht, sehen die Pädagoginnen und Pädagogen große Herausforderungen in Hinblick auf digitale Medien: „Einerseits eben im Internet findet man halt, ja sehr viele Inhalte, sage ich jetzt einmal, die für Kinder nicht gedacht sind und die die Kinder auch nicht sehen sollten. Und wenn da natürlich dann nicht geschaut wird, wo sie sich, also was sie da im Internet machen und was sie sich genau anschauen“ (8). Dementsprechend klar positionieren sich die befragten Pädagoginnen und Pädagogen in der Frage möglicher Regelungen bei der Nutzung von digitalen Medien. Kontrolle, Zeitlimitierung, Grenzen etc. werden von vielen Befragten eingefordert, wobei deutlich wird, dass sie hier in erster Linie die betreffenden Eltern in der Verantwortung sehen: „Ja also, eben die Inhalte müssen halt einfach von einem Erwachsenen, finde ich, überwacht werden“ (8). Es ist den Befragten aber auch bewusst, dass so ein Reglement nicht umfassend durchzuführen ist und die Kinder in ihrem spielerischen Entdeckungsdrang „irgendwo hinein rutschen, was nicht mehr ihrem Alter entspricht“ (9). Häufig seien, gemäß der Interviewten, Inhalte zudem nicht kindgerecht und ein geeigneter Schutz für Kinder fehle, so „dass sie eventuell alles mitbekommen“ (9). „Kinder wissen dann relativ bald, wie sie ihre Informationen bekommen. Die Frage ist natürlich und das kann man dann überhaupt nicht mehr filtern, welche Informationen kriegen sie oder kriegen sie nicht viel zu viel Informationen für ihr Alter“ (7). Aus Sicht der Pädagoginnen und Pädagogen bestehe das Hauptproblem darin, dass Kinder digitale Medien ohne Begleitung nützten und dadurch Zugang zu unpassenden und oft nicht altersadäquaten Apps und Spielen bekämen. Dass sich Eltern zu schnell auf automatische Kindersicherungen verlassen, wird jedenfalls als unzureichend bewertet. Auswirkungen auf psychische und physische Gesundheit Die befragten Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen sind davon überzeugt, dass eine zu frühe und nicht reglementierte Nutzung digitaler Medien Kinder in ihrer körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Entwicklung beeinträchtigen kann. Genannt werden vor allem Haltungsschäden, Beeinträchtigungen von Sinneswahrnehmungen, Sprachdefizite sowie Fantasielosigkeit und Langeweile. „Es gibt auch dann öfters eine Einschränkung von taktilen und motorischen oder anderen Sinneswahrnehmungen. Statt irgendetwas anderes zu machen, wirklich anzugreifen, zu be-greifen ... ja fehlt das einfach“ (23). „Ja und dann auch auf die Sprache […] Sprache, was sie da oft hören, ja, das ist ja […] Und das setzt sich dann aber so fort. Wenn die Sprache schon so […] verkümmert und dieser Wortschatz, das setzt sich alles fort, in der Schule und, und […] Aufsatz schreiben“ (10). Das Potential der digitalen Medien in den Bereichen Sprachförderung oder auch sozialer Kompetenz (beispielsweise durch das Arbeiten mit Medien in Gruppen oder in Partnerarbeit) wird kaum gesehen. Dass manche Medien wie beispielsweise Kindersendungen, die zum aktiven Mitmachen auffordern (Holler & Schmidt, 2010) sogar den Spracherwerb fördern können, wird implizit negiert. Auch die Möglichkeit der Verwendung von interaktiven Bilderbüchern oder Geschichtenapps findet keine Erwähnung, obwohl diese im privaten Bereich bereits Fuß gefasst haben (Stiftung Lesen, 2012).
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ElFo Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
Titel
ElFo
Untertitel
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
Band
Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
Herausgeber
Lars Eichen
Eva Pölzl-Stefanec
Ort
Graz
Datum
2019
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 3.0
Abmessungen
21.0 x 29.7 cm
Seiten
77
Kategorien
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