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Wer studiert Elementarpädagogik in Österreich?
ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2) S. 32-41
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besonders verbessern im Bereich ...‘“). Die meiste Zustimmung („stimme sehr zu“) erhielten die
Bereiche „Teamleitung“ sowie „Beobachtung der Kinder und Entwicklungseinschätzung“ (jeweils etwa
90 %). Des Weiteren bedeutsam waren den Befragten die Bereiche „Soziales und emotionales Lernen“
sowie „Zusammenarbeit mit Eltern und Familien“. Vergleichsweise am wenigsten Lernbedarfe wurden
in den Bereichen „Kunst und Kultur“, „Körper/Bewegung“ und „Mathematik“ gesehen. Die im freien
Textfeld genannten weiteren Lernbedarfe betrafen die Verbindung von Forschung und Praxis, die
Betreuung von Praktikantinnen, wissenschaftliches Arbeiten, kommunikative Fähigkeiten sowie
einzelne inhaltlichen Bereiche wie Inklusive Pädagogik, Qualitätsmanagement, Organisation & Recht
oder Beobachtung & Diagnostik.
Motivation zum Studium:
Bei den konkreten Fragen, was zum Studium motiviert hätte, erhielten folgende drei Motive von über
90 % der Befragten die größte Zustimmung („trifft voll zu“): „fachliche Weiterbildung“ (99 %),
„Vertiefung bereits erworbener Kenntnisse“ (97 %) sowie „besseres Berufsprestige“ (93 %).
Das Motiv „berufliche Veränderung“ sowie die Möglichkeit eines wissenschaftlichen Berufsweges
erhielten deutlich weniger „volle Zustimmung“, auch dem Motiv „höheres Gehalt“ wird „nur“ von
59 % voll zugestimmt (für 14 % trifft „höheres Gehalt“ als Motivation „gar nicht“ zu). Weitere
Motivlagen fanden sich zum Themenfeld „Berufslaufbahn/Karriere“ und im Bereich „Persönliche
Entwicklung und Anerkennung“. Die Interviews liefern Hinweise darauf, dass die Studierenden der
Bachelorstudien im Bereich „Elementarpädagogik“ wissenschaftliche und forschungsbasierte Inputs
wünschen, die ihr praktisches Handeln erweitern, stützen und legitimieren und zwar gegenüber sich
selbst, gegenüber den Teammitgliedern, gegenüber den Eltern und gegenüber der Gesellschaft. Bei
der Frage nach den Zukunftsvorstellungen gab jeweils annähernd ein Drittel an, ein Masterstudium
beginnen zu wollen (1), in der Aus- und Fortbildung tätig werden zu wollen (2) und „so weiter wie
bisher“ arbeiten zu wollen (3).
Diskussion ausgewählter Ergebnisse
Das Durchschnittsalter der Studierenden beträgt etwa 32 Jahre und liegt damit deutlich über dem
Durchschnittsalter Studierender einer vergleichbaren Befragung in Deutschland (25 Jahre) (Helm,
2010, S. 16). Der Anteil derjenigen, die jünger als 29 Jahre sind, beträgt nur etwa 40 %, während im
Vergleich dazu dieser Anteil bei den Studierenden der Fachhochschulen oder der Universitäten
Österreichs das Doppelte, nämlich etwa 80 % beträgt (vgl. Bundesministerium für Wissenschaft,
Forschung und Wirtschaft, 2017, S. 39 bzw. 32). In Zusammenhang mit dem Alter könnte auch der
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Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2019
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 77
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge