Seite - 59 - in ElFo - Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 1 / Heft 2 / 2019

Aufnahmekriterien frühpädagogischer Betreuungseinrichtungen im Vergleich ElFo—Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2019), 1 (2) S. 53-62 59 Erziehern. Dennoch muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass diese beiden Kriterien sowohl in der Kindertageseinrichtung als auch in der Tagespflege nur eine verhaltene Zustimmung erfahren, die Mittelwerte liegen im Bereich „eher unwichtig“. + p > .10, * p < .05, ** p < .01, *** p < .001 Abbildung 1: Mittelwertunterschiede in den Aufnahmekriterien, unterteilt in Kindertageseinrichtung und Tagespflege Quelle: NEPS doi:10.5157/NEPS:SC1:5.0.0 (eigene Berechnungen) Diskussion Der vorliegende Beitrag geht von der Frage aus, welche Aufnahmekriterien frühpädagogische Betreuungseinrichtungen an den Tag legen und womit Eltern entsprechend bei der Realisierung ihrer Betreuungswünsche konfrontiert werden. Während vor allem die Nachfrageseite und hier sozio- demografische Faktoren hinreichend untersucht sind und sich klare Wirkmuster identifizieren lassen, zeichnet sich die deutschsprachige Forschung vor allem durch Lücken aus, wenn es um Merkmale der Angebotsseite geht. Durch das Aufzeigen und Vergleichen von Aufnahmekriterien von KiTas und Tagespflege wurde ein erster Schritt zur Minderung dieser Lücken vollzogen. Die Ergebnisse zeigen, dass auf individueller Ebene KiTas mehr Aufnahmekriterien an den Tag legen als Tagespflegepersonen. Insbesondere die hohe Zustimmung von Erzieherinnen und Erziehern zur Betreuung eines Geschwisterkindes zeigt, dass neben generellen Einflussfaktoren wie Platzangebot oder gesetzlichen Regelungen auch individuelle Regelungen auf der Angebotsseite (KiTa/Träger) einen Einfluss auf die Umsetzung des Betreuungswunschs von Eltern zu haben scheinen. Es kann angenommen werden, dass dieses Kriterium aus sogenannten Geschwisterkindregelungen resultiert, Eltern es also leichter haben,