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Die theoriegeleitete Erfassung früher naturwissenschaftlicher (Leistungs-)Potenziale im Übergangsprozess
von der Kita in die Grundschule aus Perspektive einer inklusiven Begabungsförderung
ElFo – Elementarpädagogische Forschungsbeiträge (2020), 3 (2), S. 18-31
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Kontext. Dabei baut sich das Instrument in mehrere Teilbereiche auf, die zum einen die oben
genannten naturwissenschaftlichen Kompetenzbereiche erfassen (Anders, 2013; Steffensky,
2017; Steffensky et al., 2018). Zum anderen berücksichtigt der Bogen Merkmale
naturwissenschaftlicher Potenziale und begabungsstützender Persönlichkeitseigenschaften
(siehe Abb. 1). Durch strukturierte und alltagsintegrierte Beobachtungen kindlicher
Aktivitäten sollen erste Hinweise auf naturwissenschaftliche Potenziale gefunden werden.
Zudem regt das Instrument mithilfe von Reflexionsfragen zu Gesprächen über die
Beobachtungsbereiche unter den pädagogischen Fachkräften an, greift den Übergangsprozess
auf und soll eine anschlussfähige Weitergabe kindlicher Bildungsbiographien unterstützen.
Die Erfassung naturwissenschaftlicher (Leistungs-)Potenziale im Sachunterricht der
Grundschule erfolgt durch das Diagnosetool NaDia. Dieses wurde in Anlehnung an das Total
Talent Portfolio in Science und dem Total Talent Portfolio (TTP) nach Heilbronner und Renzulli
(2016) adaptiert und auf Basis des zuvor beschriebenen Modells für den Sachunterricht
weiterentwickelt. Einige Indikatoren des Modells finden sich bereits in dem ursprünglichen,
von Heilbronner und Renzulli entwickelten Portfolio wieder. NaDia baut auf der Struktur des
TTP auf und erweitert diese um die benannten Indikatoren (Abb.1). Neben einer Erfassung der
bereits gezeigten Kompetenzbereiche bzw. Indikatoren bietet die Orientierung an dem TTP
die Möglichkeit, die gezeigten Kompetenzen differenziert und kontextualisiert zu
dokumentieren. Ergänzend zu diesem wurde, gemäß dem Modell, ein Beobachtungsbogen
entwickelt, der den Prozess der Erfassung von Leistungspotenziale weiter objektivieren soll.
Aufbauend auf den gesammelten Informationen können Lehrkräfte im Austausch mit der
wissenschaftlichen Begleitung und anschließend selbstständig individuelle Förderstrategien
entwickeln.
Ausblick und Limitation
Das weitere Projektvorgehen besteht darin, die theoriegeleiteten Instrumente mithilfe der
pädagogischen Praxis zu überprüfen und weiterzuentwickeln. In der Entwicklungsphase
kamen beide Instrumente im vor- und schulischem Kontext zur Anwendung. Weiterhin wird
das Ziel verfolgt, mithilfe dieser Instrumente alltagsintegriert und nach einem pädagogischen
Begabungsverständnis Pädagog:innen hinsichtlich der Identifizierung früher Potenziale zu
unterstützen.
In Anbetracht vorhandener Bildungsdokumentationen kann der Zugewinn dieser Instrumente
damit begründet werden, dass sie detaillierter den naturwissenschaftlichen Bildungsbereich
und mögliche Potenziale aufgreifen. Zudem ermöglicht das pädagogische
Begabungsverständnis Pädagog:innen, Potenziale zu identifizieren, wohingegen
herkömmliche Bildungsdokumentationen keine Fokussierung dieser vornehmen. Eine weitere
ElFo
Elementarpädagogische Forschungsbeiträge, Band Jahrgang 3 / Heft 2 / 2021
- Titel
- ElFo
- Untertitel
- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge
- Band
- Jahrgang 3 / Heft 2 / 2021
- Herausgeber
- Lars Eichen
- Eva Pölzl-Stefanec
- Ort
- Graz
- Datum
- 2021
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 3.0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 33
- Kategorien
- Zeitschriften ElFo- Elementarpädagogische Forschungsbeiträge