Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Weiteres
Belletristik
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945
Page - 54 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 54 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945

Image of the Page - 54 -

Image of the Page - 54 - in Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945

Text of the Page - 54 -

2 Einführung das wohl gewesen sein: – etwas wie der Anfang der Alkestis?172 (S.143) Ist es nicht arg, dass es bei Euch schon wieder geschneit hat? Es ist inWahrheitderFimbul-Wintergekommen,und ichglaube, es ist garnichtklar,wasdieMenschen imnächstenJahressenwerden. HiersindauchkaumerstdieBlätterherausgekommen,dieWelt-Uhr geht inUnordnung. (S.194) LernetbemühthierdieBibel173 ebensowieantike174 undnordische175 Mythen. Vom „Fimbul-Winter“, dem letzten Winter vor dem Weltun- tergang, ist sogar zweimal die Rede, beide Male in Verbindung mit dem Kriegsverlauf bzw. dem Regime – eine riskante Analogie, zumal dienationalsozialistische Ideologie selbstAnleihenbeidernordischen Mythologienahm. Der Vorabdruck des Romans in der Dame176 ist jedenfalls ein Erfolg. Lernet forciert –offenbarbereitsSchwierigkeitenvorhersehend177 –den Buchdruck,derbis zum15.April 1941beiS.Fischererfolgt, undzwar in der nicht eben kleinen Erstauflage von 15.000 Exemplaren. Doch gedruckt ist noch nicht gebunden: „Denn der ‚Mars im Widder‘ zieht sich janoch immerhin.Nun ist er zwarendlichausgedruckt; aberwer weiß,wie langeesdauernwird,biser, zumwenigstenmiteinemTeilder Exemplare, fertiggebundenseinwird:daskannbald sein, eskannaber auchnochvieleMonatedauern“ (S.140f.). Lernetgibt sichgleichwohl gelassen: „Nun, wichtig ist der ,M. i. W.‘ mir ja überhaupt nicht: ich habe beim Verlag, verhältnismäßig, so viel Schulden, daß die Schulden, wenndasBucherschiene, jadochnurabgedecktwürdenunddaßnichts übrigbliebe“ (S.140).VorallemaberdieArbeit aneinemneuenBuch ist 172 Endzeitlich konnotiert ist dieses Motiv in der nordischen Mythologie, wo unzählige Schlangen an einer der Wurzeln des Welten- und Schicksalsbaums Yggdrasil nagen (vgl. Barrière: ÖstlicheSteppe,nördlicherWald,mittelmeerischesLicht, S.116). 173 Vgl. S.264,Anm.zuEtpisces comederunt illas. 174 Vgl. S.273,Anm.zuAlkestis. 175 Vgl. S.263, Anm. zu Fimbul-Regen, und S.312, Anm. zu Fimbul-Winter. Barrière hat auf dieBedeutungder (zyklischen)nordischenKosmologie fürLernetsWerkhingewiesen (Barrière:ÖstlicheSteppe,nördlicherWald,mittelmeerischesLicht, passim). 176 ZumVorabdruckvgl. S.271,Anm.zu ‚Mars imWidder‘ [...] ausgedruckt. 177 RocˇekgibtLotteSwecenyalsQuelle fürdieAussagean,dassLernet „dasHereinbrechen irgendwelcher ‚forcesmajeures‘“befürchtethabe(Rocˇek:DieneunLeben, S.231).Lernet habe auch – erfolglos – versucht, den Druck des Romans bei der Druckerei des Manz Verlags, die vonLottesBruderWaltergeleitetwurde,durchzusetzen. 54
back to the  book Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny - Briefe 1938-1945"
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny Briefe 1938-1945
FWF-E-Book-Library
Title
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny
Subtitle
Briefe 1938-1945
Author
Christopher Dietz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 4.0
ISBN
978-3-205-78887-4
Size
15.5 x 23.5 cm
Pages
468
Categories
Weiteres Belletristik
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Alexander Lernet-Holenia und Maria Charlotte Sweceny