Page - 68 - in Algorithmuskulturen - Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit
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Lucas D.
Introna68
oder nur Marionetten der Strippen ziehenden Werber wären. Handlungsträ-
gerschaft ist in Hinblick auf Subjektpositionierungen vielmehr sehr viel sub-
tiler und diffuser als wir das gemeinhin annehmen.
Abb. 2.5: Das Honesty-Box-Experiment (Vertrauenskasse); zit. n.
Bateson et al. 2006.
Beeindruckbare Subjekte sind keine passiven Zielscheiben der Werbung. Sie
spielen oftmals eine aktive Rolle im Entwerfen ihrer eigenen Subjektivität.
Natürlich geschieht dies innerhalb des diskursiven Raums, den die Werbung
ihnen zur Verfügung stellt. Man denke an das »informational capital« (Arvids-
son 2005) und das Subjekt, das sich Bilder und Diskurse der Werbung aktiv zu
eigen macht, um an der Choreographie und Kuration des eigenen Selbst aktiv
beteiligt zu sein. Die Beispiele sind endlos: Appleprodukte (iPhone, iPad etc.)
entwerfen mich als innovativ, die Swatch-Uhr als trendy usf. Die Subjekte sind
sich der Werbe- und Markendiskurse sehr bewusst – ebenso der Möglichkeiten
sich mittels ihrer als ein besonderes (und möglicherweise begehrenswertes)
Algorithmuskulturen
Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit
- Title
- Algorithmuskulturen
- Subtitle
- Über die rechnerische Konstruktion der Wirklichkeit
- Author
- Robert Seyfert
- Editor
- Jonathan Roberge
- Publisher
- transcript Verlag
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-3800-8
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 242
- Keywords
- Digitale Kulturen, Medienwissenschaft Kultur, Media studies, Technik, Techniksoziologie, Kultursoziologie, Neue technologien, sociology of technology, new technologies, Algorithmus
- Category
- Technik