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Anton Kuh - Biographie
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21 Stenographie: genügend«  – dürften dazu beigetragen haben, daß Anton Kuh am 31. Mai von der Schule abgemeldet wird. Am »k. k. Erz- herzog  Rainer-Realgymnasium im II. Gemeindebezirke in Wien«, wo  er im Schuljahr 1906/1907 in die fünfte Klasse einsteigt, sind die Noten nach dem ersten Semester nicht besser: »Sittliches Betragen: minder entsprechend wegen vielfacher Störung des Unterrichtes«. Kuh wird am 2. März 1907 »ordnungsgemäß« abgemeldet. Um einiges besser dann die Noten, die der »Klassen-Katalog der 6. Klasse vom Schuljahre 1906/07« des k. k. Staats-Obergymnasiums zu Krumau ausweist. Auch wird Kuhs »Sittliches Betragen« mit »entsprechend« beurteilt. Danach verliert sich die Spur der Gymnasialkarriere, die im Herbst 1911 mit einem mageren »mit Stimmenmehrheit zum Besuche einer Universität für reif erklärt« bei der Maturitätsprüfung am Krumauer Obergymnasium  – zu der Kuh als Externer zugelassen worden ist  – endet. Im »39. Jahresbericht des k. k. Staats-Obergymnasiums in Krum au«26 wird im »Verzeichnis der approbierten Abiturienten im Schuljahre 1910/11« in der Rubrik »Gewählter Beruf« beim Externisten Anton Kuh angeführt: »Jus«. Ein reguläres Studium ist allerdings nicht nachzuweisen, weder an der Juridischen Fakultät in Wien oder Prag noch an irgendeiner anderen, auch wenn Kuh bei einer Einvernahme am 9. Januar 1926 angibt, er habe »2 Jahre Universität« absolviert,27 und auch wenn er in Gastspiel-Verträgen als »Herr Dr. Anton Kuh« fir- miert28 und in Briefen als »Sehr verehrter Herr Dr. Kuh!« adressiert wird.29 »Titel verleiht in Wien das Kaffeehaus«, mokiert sich Kuh, »Titel trägt man fürs Kaffeehaus. Ich erinnere mich eines der frühesten Backenstreiche, die mein Knabenantlitz für die Verhöhnung eines Mit- menschen trafen  – es war ein Advokaturschreiber, der sich des Kell- ners  und der abendlich umworbenen Dienstmädchen halber ›Doktor‹ nannte und dem ich, als er eines Tages ruhelos das große Billardbrett des Stammcafés umschritt, zugerufen hatte: ›Na, Herr Doktor  – den ganzen Tag da umeinanderpromovieren?‹«30 Kuhs Hang zum Sarkasmus wird, einem weiteren autobiographi- schen Schnipsel zufolge, in der Schulzeit grundgelegt: »Das Gehör eines so unglücklichen Namensträgers [wird] frühzeitig zu jener Not- wehr erzogen, die man als ›satirische Veranlagung‹ bezeichnet; denn es ist schon dem Knaben, der auf den Namen ›Kuh‹ hört, als hätte die Stupidität der ganzen Welt sein Ohr als Zielscheibe genommen. Er geht in die Schule und hört hinter seinem Rücken den Chor-Reim: / Die Kuh gibt Milch und Butta / Wir geben ihr das Futta  … / Oder ein Kollege faßt ihn in plötzlicher Anwandlung von Tiefsinnigkeit beim
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Anton Kuh
Subtitle
Biographie
Author
Walter SchĂĽbler
Publisher
Wallstein Verlag
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Size
13.8 x 22.2 cm
Pages
576
Category
Biographien
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