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Anton Kuh - Biographie
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114 Sinn des Vorhergegangenen natürlich nicht anders als metaphorisch zu nehmen. Saß die Metapher  – um so besser. (Daß die verletzte Eitelkeit sich wieder einmal als das große ethische Pathos aufspielen werde, war ohnedies zu erwarten.) Mit demselben Recht hätte mir also, da ich auch von ›augenrollenden Grünlingen‹ sprach, irgendein kraushysterischer Peter Zapfel, der an der Basedowschen Krankheit leidet, das ›Un- würdige meines Vorgehens‹ durch einen Krakeel ›zu Bewußtsein brin- gen‹ können. Jedenfalls zeigt der Vorfall, daß ich in meiner Darstellung, die ausdrücklich nur der jüdischen Jugend galt, auch jene Nichtjuden hätte einbeziehen müssen, die, äußerlich durch den bleichen, verzwick- ten Gesichtsausdruck des Dilettanten gekennzeichnet, den Rest ihres früheren Gleichgewichtes im Zuruf ›Judenbankert‹ bewahrt haben.«5 Auf gut wienerisch resümiert: Wie der Herr, so ’s G’scher. Erachtet ja auch Kraus als Mittel der Wahl zur Sanktionierung polemischer Widerrede  – die Watschen. Kraus repliziert mit »Aus der Sudelküche« scharf, bezeichnet Kuh, ohne ihn beim Namen zu nennen, als »eines jener Tinterl […], die seit Jahr und Tag davon leben, mir meinen Stil zum Scheuel und Greuel zu machen«6, spricht von »psychologischem Schlieferltum«, das darauf baue, daß sein, Kraus’, »Taschentuch am Ende nicht groß genug sein werde, um alle Judennasen zu schneuzen«, von »Zeitungsschmierer«, »Kaffeehausschmarotzer«, »Schwachkopf«, »Dielenbajazzo«, vom »Ty- pus ›Asis-Ponem‹7 in der Literatur«, von »Kuhmist« und hält dort, »wo das Prager Judendeutsch den Versuch unternimmt, sich polemisch mit mir zu verständigen«, ein »abgekürztes Verfahren« der Auseinander- setzung für angemessen: die Watschen. Kraus läßt die »ganze Rasse der Neu-, Nach- und Nebbichtöner […], die sich jetzt vereinigt zu haben scheinen, um das Literaturgeschäft auf meinem Rücken zu effektuieren«, wissen, daß die Hoffnung, er, »Herr aller Geräusche, als Fürzefänger derart unerschrocken sein werde«, sich in der »Fackel« mit ihnen auseinanderzusetzen und sie somit auf die Nachwelt zu bringen, vergebens sei. Soll heißen, sie seien nicht satisfak- tionsfähig. Zugleich teilt er den an der Auseinandersetzung Beteiligten mit, er werde  – mit dem martialischen Schiller-Wort und damit sich pikanterweise mit Karl Moor identifizierend  – nächstens unter sie treten und »fürchterlich Musterung halten«.8 Kuh gibt sich in seiner Retourkutsche, »Aus dem Spucknapf«9, er- staunt, daß Kraus sich seiner »Mahnrede« nicht durch Schweigen ent- zogen hat, und enttäuscht über die rabulistischen Satzkaskaden und persifliert die »Ekrasitexplosion von Worten, hierhin, dorthin, in alle Winde, eins dem andern den Atem ausblasend, um den Vortritt der
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Anton Kuh
Subtitle
Biographie
Author
Walter Schübler
Publisher
Wallstein Verlag
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Size
13.8 x 22.2 cm
Pages
576
Category
Biographien
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