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Anton Kuh - Biographie
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123 gen gemacht hat. Herr Kuh darf; ihm gab ein Gott, zu sagen, was andere nicht leiden können.«11 Wenn Stefan Grossmann aus Anlaß seines Vor- trags über »Die Krise der modernen Ehe« in der Prager Urania über das Vortragswesen im allgemeinen handelt, das im deutschen Sprachraum zuallermeist ein Manuskriptvorlesen sei, kommt er um den »Fall [s]ei- nes Freundes Anton Kuh« nicht herum, der »eine ganz ungewöhnliche Ausnahme« sei, »seine Reden sind Naturereignisse, Platzregen oder Hagelwettern vergleichbar«.12 Wenn Alfred Döblin im November 1922 den Lesern des »Prager Tagblatts« schildert, wie sich die Berliner Thea- ter in der Krise schlagen, benützt er »die Gelegenheit, um Anton Kuh zu grüßen, der im Jahr des Jubiläums [Gerhart Hauptmanns] das Klar- ste und Besonnenste über ihn und sein Jubiläum gesagt hat, vor einigen Tagen, an dieser Stelle.«13 Wenn Hermann Bessemer die Revue »Wien gib acht!« bespricht, kann er’s kaum verwinden, daß ihm »der Kollege Anton Kuh in einer bemerkenswerten Glosse«14 die »Würdigung Herrn Hans Mosers […] weggeschnappt« hat.15 Wenn Theodor Lessing die »ge nialen Meisterer […] des Wortes« aufzählt, die sich im Prag des Jahres 1925 häufen  – unter anderem »Werfels wilde Wortschönheit wider das Wort«, »Brods heißnüchterne Logetik«, »Mauthners über- kluge Wortekritik«, »Kafkas klassisch reine Bändigung«  –, vergißt er den »Kuhsche[n] Wortrausch« nicht.16 Wenn Joe Gribitz seinen Lesern den technischen Quantensprung veranschaulicht, den das Grammophon gegenüber dem Phonographen darstellt, tut er das mit dem Vergleich »Ein Unterschied wie zwischen Grimms Märchen und den Feuilletons von Anton Kuh«.17 Im Januar 1918 zählt ihn ein intimer Kenner der Wiener »Szene«, mit dem Pseudonym »K. Eyner v. Inen« schnippisch Distanz wahrend, zu deren Protagonisten, die er, keinen einzigen beim Namen nennend, unverkennbar porträtiert: Franz Blei, Franz Werfel, Alfred Polgar, Ot- fried Krzyzanowski, Heinrich Nowak, Otto Soyka, Otto Gross, Egon Erwin Kisch, Leo Perutz, Franz Elbogen, Egon Dietrichstein und eben Anton Kuh: »laut, schmeißt [im Café Central] Diktionäre in die Luft und fängt die Vokabeln einzeln auf, wirbelt sie in Tiraden und Inter- jektionen, Antithesen, Wahrheiten und Dummheiten, Originalitäten und Platitüden, Bluffs und Geistesblitzen über den Tisch und Neben- tische, kokettiert mit der Unsterblichkeit und dem Piccolo: sein Œuvre bleibt gesprochen  – er ist Sprechsteller.«18 In Hugo Bettauers grobge- stricktem Schlüsselroman über das darniederliegende Wien der Jahre 1922, 1923 »Der Kampf um Wien«, in Fortsetzungen im neugegründe- ten Wiener »Tag« von 5. Dezember 1922 bis 6. März 1923 erschienen, tritt Kuh porträtähnlich  – inklusive Tick  – und unverkennbar als Felix
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Anton Kuh Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Anton Kuh
Subtitle
Biographie
Author
Walter Schübler
Publisher
Wallstein Verlag
Location
Göttingen
Date
2018
Language
German
License
CC BY 4.0
ISBN
978-3-8353-3189-1
Size
13.8 x 22.2 cm
Pages
576
Category
Biographien
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