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496 ANMERKUNGEN ZU SEITEN 311 – 312
nen in seiner Autobiographie schreibt, in der er seinen Stolz auf die Störung der
honorigen Gesellschaft nicht verhehlen will (arnolt bronnen gibt zu protokoll.
beiträge zur geschichte des modernen schriftstellers. Hamburg 1954, S. 253).Â
–
Bronnens aktionistische »Kulturarbeit«, seine Rolle als »Führer eines Litera-
tur-Rollkommandos« (Lehnau [d. i. Walter Kiaulehn]: Roßbach und Bron-
nen. In: B. Z. am Mittag, Jg. 54, Nr. 287, 20.10.1930 [S. 3]), war auch Kuh schon
sauer aufgestoßen. Mehrfach kommt er auf die Störung einer Arthur-Schnitz-
ler-Aufführung durch Brecht und Bronnen zu sprechen (Anton Kuh: »Ana-
tol« bei Reinhardt. In: Die Stunde, Jg. 3, Nr. 597, 5.3.1925, S. 5 [Nr. 702];
Anton Kuh: Heimweh. In: Die WeltbĂĽhne, Jg. 24, Nr. 32, 7.8.1928, S. 221-222
[Nr. 971].) Brecht und Bronnen stören am 18. September 1924 die Premiere
der Inszenierung von Arthur Schnitzlers Drama »Der einsame Weg« an der
Berliner Tribüne durch »lausbübisches Benehmen«, wie Schnitzler in seinem
Tagebuch vermerkt, konkret: durch lautes Lachen, höhnische Bemerkungen
wie »Unbegreiflich, daß man einen solchen ›Schund‹ überhaupt spielen könne«
(Anonym: Ein peinliches Nachspiel zur Berliner Schnitzler-Première: In:
Wiener Sonn- und Montags-Zeitung, Jg. 62, Nr. 39, 29.9.1924, S. 4) und osten-
tatives Verlassen des Theaters während des zweiten Akts –, und »seit ihn in
Berlin die jungdeutsche Diebsgeneration der Brust und Brechte angeblasen
hat«, wuchs ihm Schnitzler »immer wärmer ans Herz« (Anton Kuh: »Anatol«
bei Reinhardt. In: Die Stunde, Jg. 3, Nr. 597, 5.3.1925, S. 5 [Nr. 702]).
  24  Lehnau [d. i. Walter Kiaulehn]: Roßbach und Bronnen. In: B. Z. am Mit-
tag, Jg. 54, Nr. 287, 20.10.1930 [S. 3].Â
– Kiaulehn weiter: »Roßbach, den ich aus
einigen Gesprächen kenne, hat, was ihm Ehre macht, nie mit leichtem Herzen
oder lächelnden Mundes über diese traurigen Dinge gesprochen. Arnolt Bron-
nen tut es. […] Das hat nicht einmal Roßbach verdient, daß noch zu seinen
Lebzeiten der leibhaftige Bronnen ĂĽber ihn kommt und ihm eingibt, Hand in
Hand mit ihm durch die deutsche Sprache zu rennen.«
  25  Arnolt Bronnen: »Es ist unwahr, daß ich Jude bin. Wahr ist vielmehr, daß
ich christlicher Deutscher und Sohn christlich-deutscher Eltern bin« (Lehnau
[d. i. Walter Kiaulehn]: RoĂźbach & Bronnen II. In: B. Z. am Mittag, Jg. 54,
Nr. 297, 30.10.1930 [S. 3].)Â
– Daß er »Nationalsozialist« sei, dementiert Bron-
nen nicht.
  26  Arnolt Bronnen: Wie es war – und wie es ist. In: Deutsche Allgemeine
Zeitung, Jg. 69, Nr. 515, 4.11.1930, Ausgabe GroĂź-Berlin, Beibl. [S. 1] (wieder
in u. zit. n.: Arnolt Bronnen: Sabotage der Jugend. Kleine Arbeiten 1922-1934.
Hg. von Friedbert Aspetsberger. Innsbruck 1989 (=Â
Innsbrucker Beiträge zur
Kulturwissenschaft, Germanistische Reihe, Bd. 37), S. 36-39, hier S. 38.
  27  Willi Frischauer: Arnolt Bronnen macht Karriere. In: Wiener Sonn- und
Montags-Zeitung, Jg. 73, Nr. 18, 6.5.1936, S. 8.
  28  Zit. n.: Friedbert Aspetsberger: ›arnolt bronnen‹. Biographie. Wien, Köln,
Weimar 1995, S. 24.
  29  Barbara Bronnen: Meine Väter. Berlin 2012, S. 82.
  30  Zit. n.: Friedbert Aspetsberger: ›arnolt bronnen‹. Biographie. Wien, Köln,
Weimar 1995, S. 25.
  31  Barbara Bronnen: Meine Väter. Berlin 2012, S. 330.
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Anton Kuh
Biographie
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Anton Kuh
- Subtitle
- Biographie
- Author
- Walter SchĂĽbler
- Publisher
- Wallstein Verlag
- Location
- Göttingen
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-8353-3189-1
- Size
- 13.8 x 22.2 cm
- Pages
- 576
- Category
- Biographien