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ter Gipsabguss von diesem Werk in die Samm-
lungen des Naturhistorischen Museums,49 der
2000 auf der Ausstellung „Lothringens Erbe“ in
der Schallaburg gezeigt wurde.50 Diese Büste, die
auf keinem eingeknickten Sockel steht, vermit-
telt besser als das heute gebeugte Original den
ursprünglichen aufrechten Aufbau des Werkes.
Im Eigentum der Universität befand sich im
19. Jahrhundert außerdem eine lebensgroße seit
Langem verschollene Marmorbüste des Niko-
laus von Jacquin, über die bisher nichts Näheres
bekannt ist. Sie war 1877 auf der großen histo- rischen Kunstausstellung der Akademie der bil-
denden Künste als ein Werk eines unbekannten
Künstlers, der sie um 1825 geschaffen hatte, aus-
gestellt.51 Auf Ersuchen der Künstlergenossen-
schaft sollte sie auch 1880 auf der von ihr ver-
anstalteten Porträtausstellung gezeigt werden,52
im Katalog fehlt sie jedoch. Ob dieses Werk der
Büste von Kačina oder dem Porträt von Füger
folgte oder ob es sogar eine andere, dritte Dar-
Abb. 7: Leopold Schrödl, Nicolaus Joseph von Jacquin, 1905,
Bronze, Arkadenhof der Universität Wien.
Abb. 8: Unbekannter Bildhauer, Nicolaus von Jacquin,
1905, Gipsabguss der Büste in Schloss Kačina, altes Foyer des
Botanischen Instituts der Universität Wien.
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sammen mit dieser Büste bekam das Museum aus dem Familienbesitz auch eine Gipsbüste des Sohnes, Joseph von
Jacquin.
50 R. Zedinger (Hg.), Lothringens Erbe. Franz Stephan von Lothringen (1708–1765) und sein Wirken in Wirtschaft,
Wissenschaft und Kunst der Habsburgermonarchie (Ausst.-Kat. Schallaburg 29. April–29. Oktober 2000), S. 201,
Nr. 9.17. Die bronzierte Gipsbüste befindet sich heute im Archiv des Naturhistorischen Museums in Wien, Inv.-Nr.
166.
51 K. k. Akademie der bildenden Künste, Katalog der historischen Kunst-Ausstellung 1877, S. 5, Nr. 35.
52 UAW, Akademischer Senat, Sonderreihe (Akten der Artistischen Kommision), Karton 53, S. 87: Gesuch der Ge-
nossenschaft der bildenden Künstler Wiens an das Rektorat um die Leihgabe von Büsten des Jacquin, Stifft (von F.
Klein), Joseph II. und Quarin (beide von J. M. Fischer) sowie einer Reihe von Ölgemälden, vom 12. Oktober 1880,
unterschrieben vom Architekten Carl von Hasenauer.
53 Die Büste steht in einer Nische, unter der irrtümlich der Name des Sohnes, Joseph von Jacquin, angebracht ist. In
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
- Title
- Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
- Editor
- Ingeborg Schemper-Sparholz
- Martin Engel
- Andrea Mayr
- Julia Rüdiger
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- WIEN · KÖLN · WEIMAR
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20147-2
- Size
- 18.5 x 26.0 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
- Categories
- Geschichte Chroniken