Page - 83 - in Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
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tät beantragte Denkmal für den Arkadenhof soll-
te hier 1961 anlässlich des 8. Kongresses der Eu-
ropäischen Gesellschaft für Hämatologie und im
60. Jahr nach der ersten Publikation Landstei-
ners über die klassischen Blutgruppen enthüllt
werden.48 Hartig fertigte ein Gipsmodell des Por-
trätreliefs an, das vom Senat der Universität in
dessen Atelier begutachtet und schließlich bewil- ligt wurde.49 Als Aufstellungsort einigte man sich
bereits in der Sitzung zuvor, dass dieser „im rech-
ten Winkel beim Medizinischen Dekanat auf ei-
nem Pfeiler, wo die Sonne von rechts einfällt“
sein soll.50 Das bronzene Porträtmedaillon zeigt
Karl Landsteiner im Profil nach links, Mantel-
revers, Hemdkragen und Krawatte sind deutlich
herausgearbeitet. Es wurde in eine helle Tafel
Abb. 12: Underwood & Under-
wood, Fotografie in s/w mit dem
Arzt Karl Landsteiner sitzend
am Tisch, um 1930, Österreichi-
sche Nationalbibliothek, Inv.-
Nr. Pf. 4699: D(2).
Das PorträtmeDaillon als Form Des GelehrtenDenkmals 83
48 Vgl. den Eintrag zum Denkmal für Karl Landsteiner auf monuments – das Wiki zu den Denkmälern der Universität
Wien, https://monuments.univie.ac.at/index.php?title=Denkmal_Karl_Landsteiner, abgerufen am 20. März 2015,
UAW Senat S 222.36, Auszug aus dem Protokoll über die 2. Sitzung des akademischen Senats vom 14. Jan. 1961.
Das Denkmal wird von dem Dekan der Medizinischen Fakultät, ord. Univ.-Prof. DDr. Heinrich Hayek beantragt.
Senator Prof. Chiari betont, dass die Kostenfrage des Denkmals bereits geklärt sei. Gemeinsam mit dem Vorstand
des Kunstausschusses Prof. Kiehler beraten sie über den Ort der Anbringung der Gedenktafel. Sowohl bei Speiser/
Smekal, Karl Landsteiner. Entdecker der Blutgruppen (zit. Anm. 46), S. 89 als auch bei D. Angetter: Die österrei-
chischen Medizinnobelpreisträger, Wien 2003, S. 56 wird ein weiteres Relief am Institut für Blutgruppenserologie
der Universität Wien – vormals Serologisches Laboratorium des Pathologisch-Anatomischen Institutes der Univer-
sität Wien – erwähnt, das ebenfalls im Jahr 1961 enthüllt worden sein soll. Dort befindet sich seit 1990 aber nur eine,
vom Institut für Blutgruppenserologie der Universität Wien links des Haupteingangs am ehemaligen Pathologisch-
Anatomischen Institut („Indagandis Hof“, Hof 10/AAKH, Spitalgasse 4, heute Zentrum für Hirnforschung) ange-
brachte Messingtafel mit Text, die die Verdienste und die Bedeutung Landsteiners ehrt. Das Relief konnte bisher
nicht nachgewiesen werden.
49 UAW Senat S 222.36, Auszug aus dem Protokoll über die 3. Sitzung des Akademischen Senats vom 25. März 1961.
Bei Speiser/Smekal, Karl Landsteiner. Entdecker der Blutgruppen (zit. Anm. 46), S. 90, Abb. 62 könnte es sich
aufgrund der Modellierung und Erscheinung der Oberfläche um das Gipsmodell des Porträtmedaillons handeln. In
der englischen Übersetzung der Publikation von 1975 zeigt diese Abbildung das Relief deutlich weicher modelliert.
Vgl. P. Speiser/F. G. Smekal (Hg.), Karl Landsteiner. The discoverer of the blood-groups and a pioneer in the field
of immunology, Biography of a Nobel Prize winner of the Vienna Medical School, engl. Transl. by R. Rickett, Wien
1975, S. 86, Fig. 62.
50 UAW Senat S 222.36, Auszug aus dem Protokoll über die 2. Sitzung des akademischen Senats vom 14. Jan. 1961.
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Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
- Title
- Der Arkadenhof der Universität Wien und die Tradition der Gelehrtenmemoria in Europa
- Editor
- Ingeborg Schemper-Sparholz
- Martin Engel
- Andrea Mayr
- Julia Rüdiger
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- WIEN · KÖLN · WEIMAR
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20147-2
- Size
- 18.5 x 26.0 cm
- Pages
- 428
- Keywords
- Scholars‘ monument, portrait sculpture, pantheon, hall of honour, university, Denkmal, Ehrenhalle, Memoria, Gelehrtenmemoria, Pantheon, Epitaph, Gelehrtenporträt, Büste, Historismus, Universität
- Categories
- Geschichte Chroniken