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Grundlegende Definitionen
abzuleiten und antizipatorisch im Sinn einer Steuerung (open loop control) einzugreifen,
um günstige Vorbedingungen für möglichst geringe Abweichungen zwischen Führungs-
und Istgrößen zu schaffen“. [3]
Driver-Only: Automatisierungsgrad 0 nach BASt [1]: „Fahrer führt dauerhaft (während
der gesamten Fahrt) die Längsführung (Beschleunigen/Verzögern) und die Querführung
(Lenken) aus.“
Dynamische Elemente: Dynamische Elemente sind nach Geyer et al. [5] temporal
oder spatial variable Elemente wie andere Verkehrsteilnehmer, Zustände von Lichtsignal-
anlagen, Licht- und Wetterbedingungen.
Einsatzbereich: Ein durch die Szenerie explizit und durch die erlaubte Geschwindigkeit
implizit spezifizierter räumlicher und/oder zeitlicher Bereich, in dem das Fahrzeug auto-
nom durch den Einsatz des Fahrroboters bewegt werden kann.
Einsatzgrenze1: Die Einsatzgrenze ist explizit durch die Szenerie und implizit z. B.
durch eine Geschwindigkeit spezifiziert und somit eine vorhersehbare Grenzlinie, an der
die Fahraufgabe übergeben wird.
Exklusiv-autonomes Fahrzeug (autonomous-only vehicle): Ein Fahrzeug, das alle
Strecken, für die es als Fahrzeug spezifiziert ist, von Start bis Ziel autonom fährt. Diese
Definition geht über die Unterteilung des Automatisierungsgrads des Fahrens (BASt [1])
hinaus und beschreibt das Fahrzeug an sich.
Fahrer: Der Fahrer ist der (geschlechtsneutral gemeinte) fahrzeugführende Mensch
ohne weitere Spezifikation der Fahrfähigkeit, also innerhalb der Bandbreite der Menschen,
die eine Fahrerlaubnis besitzen. Er ist das Subjekt der Autonomie bei nicht vollautomati-
siertem Fahren.
Fahrmission: Die Fahrmission beschreibt die Fahrt vom Start zum Ziel als Ausführung
einer Transportaufgabe.
Fahrroboter: Der Fahrroboter ist die Implementation der maschinellen (Fahr-)Fähig-
keiten. Der Fahrroboter besteht aus Hardware-Komponenten (Sensoren, Prozessoren und
Aktoren) und Software-Elementen. Er agiert als Hard- und Software analog zur Rolle des
Fahrers in heutigen Fahrzeugen als Subjekt2. (Die Begriffsbildung für dieses System ist
nicht abgeschlossen.)
Funktionsgrenze3: Eine im erlaubten Einsatzbereich auftretende, nicht im Detail
vorhersehbare Bedingung, die einer Fortsetzung der autonomen Fahrt entgegensteht. Auch
wenn die Grenze nicht vorhersehbar ist, erkennt sie der Fahrroboter dennoch frühzeitig.
Maschinelle (Fahr-)Fähigkeiten: Mit den maschinellen (Fahr-)Fähigkeiten sind die
Fähigkeiten der Perzeption, Kognition, Verhaltensentscheidung und die Verhaltensaus-
führung gemeint.
1 Die Einsatzgrenze entspricht der Systemgrenze Kategorie 1 der BASt-Betrachtung [1].
2 „A system which is capable of taking decisions depending on sensor data processed internally has
additional degrees of freedom as compared to one with direct sensor data to actuator feedback
or one without any capability of control actuation. The former one is termed a ‘subject’, the last
one an ‘object’ (…)”[4]
3 Die Funktionsgrenze entspricht der Systemgrenze Kategorie 2 der BASt-Betrachtung [1].
Autonomes Fahren
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung