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Wechselwirkung Mensch und autonomer
Agent112
6.3.3 Methoden
6.3.3.1 Fragebogen
Der Fragebogen wurde in Zusammenarbeit mit weiteren Autorinnen dieses Buches (Rita
Cyganski, s. Kap. 12 sowie Eva Fraedrich und Barbara Lenz, s. Kap. 29) konzipiert. Die
Erhebung erfolgte internetbasiert im April 2014 über einen elektronischen Fragebogen. Der
Fragebogen war in zwei Hauptabschnitte unterteilt:
1. Allgemeiner Teil: Dieser Bereich bestand aus fünf Fragengruppen, die Fragen zur
Soziodemografie, zu den Vorkenntnissen, dem Interesse und der allgemeinen
Akzeptanz automatisierten Fahrens, zu bedürfnisbezogenen Einstellungen bezüglich
unterschiedlicher Verkehrsmittel, zu den emotionalen Repräsentationen mobilitäts-
bezogener Begriffe sowie den Themen der Zeitnutzung und zur allgemeinen Verkehrs-
mittelnutzung umfassen.
2. Spezieller Teil: Die Fragen in diesem Teil bezogen sich auf die im Projekt entwickel-
ten vier Nutzungsszenarien (sogenannte Use-Cases, s. Kap. 2) und waren jeweils in
folgende zehn Themengruppen unterteilt: freie Assoziationen zu dem Nutzungsszena-
rio, Nutzungsbereitschaft, antizipierter Wegzweck, antizipierter Einfluss auf bisherige
Verkehrsmittelnutzung, angenommene Bedürfniserfüllung, emotionale Reaktionen,
Vertrauen und Akzeptanz, Kontroll- und Interventionsbedürfnisse sowie bevorzugte
Nebenaufgaben während der automatisierten Fahrt.
Zur Reduzierung der Bearbeitungszeit wurden die Fragen zu den vier unterschiedlichen
Use-Cases (s. unten 6.3.2.2–6.3.2.4) im zweiten Teil nicht von jedem Teilnehmer beant-
wortet. Nach der Beantwortung der Fragen im ersten Teil wurde das Sample gesplittet und
die Studienteilnehmer zufällig und zu gleichen Teilen (jeweils n = 250) einem der vier
Nutzungsszenarien zugewiesen. Insgesamt umfasste der Fragebogen 438 Items, wobei
durch die Aufteilung der Use-Cases von jedem Teilnehmer 210 Fragen beantwortet wurden.
Die Items wurden zum Teil aus früheren Mobilitätserhebungen [62, 64] übernommen bzw.
neu entwickelt und – insbesondere die Fragen des zweiten Teils – in einem Pretest auf
Verständlichkeit geprüft.
Bei allen Einstellungsfragen wurde der Grad der Zustimmung über eine sechsstufige
Skala (1 = trifft überhaupt nicht zu, 6 = trifft voll und ganz zu; bei einigen Fragen weichen
diese Codes aus inhaltlichen Gründen ab) erfasst. Die affektive Bedeutung der Begriffe im
Themenfeld Mobilität wurde mit der Methode des semantischen Differenzials erhoben
[65]. In den drei Dimensionen Valenz, Potenz und Erregung wurden dazu jeweils bipolare,
neunstufige (von -4 = äußerst über 0 = neutral bis zu 4 = äußerst) Skalen verwendet, die
an den Endpunkten mit den Adjektiven unangenehm – angenehm (Valenz), schwach –
mächtig (Potenz) und beruhigend – aufregend (Erregung) gekennzeichnet waren. Das ak-
tuelle Verkehrsverhalten wurde über Auswahloptionen bzw. Häufigkeitskategorien erfasst.
Autonomes Fahren
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung