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Autonomes Fahren und
Stadtstruktur222
FĂĽr die nachfolgende Darstellung erfolgte eine systematische Auswertung verfĂĽgbarer
Studien zur Stadt der Zukunft, in denen die Entwicklung der Mobilität bzw. des Verkehrs
thematisiert wird. Aus der Gesamtheit der Dokumente wurden Kerndokumente und darin
dargestellte Szenarien ausgewählt, die folgende Kriterien er
fĂĽllen: eine nachvollziehbare
Darstellung eines Zielzustands und eines Entwicklungs pfades, die Identifikation von Trieb-
kräften und ihren Interdependenzen, die Behandlung des Themas Mobilität und Darstellung
der Wechselwirkungen mit der Siedlungsstruktur. Diese Dokumente wurden im Anschluss
zu Typen vergleichbarer Ausprägungen zusammengefasst und dahingehend ausgewertet,
welche Formen und Bedeutung automatisierten Fahrens beschrieben werden bzw. welche
Veränderungen diese Entwicklung maßgeblich prägen. Die Abgrenzung zueinander erfolg-
te entlang zweier Unsicherheitsachsen, die fĂĽr die Auseinandersetzung mit dem automa-
tisierten Fahren besonders relevant sind: die VerfĂĽgbarkeit und Integration intelligenter
Kommunikationsinfrastruktur (gering bzw. hoch) sowie die Akzeptanz und Nutzung dieser
Infrastruktur allgemein bzw. für die Mobilität durch die städtische Bevölkerung (gering
bzw. hoch).
Die in den als Kerndokumenten eingestuften beschriebenen Szenarien lassen sich im
Wesentlichen drei Typen zuordnen:
‡ regenerative und intelligente Stadt,
‡ hypermobile Stadt,
‡ endlose Stadt.
Nachfolgend werden die Szenarien näher erläutert.
11.2.1 Regenerative und intelligente Stadt
Eine Reihe von Zukunftsstudien heben die Entwicklung sogenannter regenerativer Städte
als einen denkbaren Entwicklungspfad hervor [7, 8, 9, 10, 11, 12]. Diese Studien sehen fĂĽr
den Zeitraum 2030–2050 technologische Entwicklungen als Kern und Triebkraft städtischer
Veränderung, welche den Ressourceneinsatz effizient und umweltverträglich gestalten. Im
Mittelpunkt stehen der energetische Umbau von Gebäuden (Solarisierung, Plus-Energie-
häuser) und die zunehmende Nutzung dezentral erzeugter Energien aus erneuerbaren
Quellen, welche ĂĽber sogenannte Microgrids bzw. Peer-to-peer-Energiesysteme verteilt und
geteilt werden. UnterstĂĽtzt werden sie durch intelligente Steuerungsmechanismen, die eine
Verknüpfung mit anderen Bereichen städtischer Funktionen wie Mobilität ermöglichen. Die
Bedeutung von Intelligenz und Information wird in den entsprechenden Studien hervor-
gehoben. Sie beschreiben den Wandel hin zu einem technologischen Regime, welches nicht
mehr durch Technologien fĂĽr einzelne Sektoren (Energie, Verkehr, Abfall etc.) charakte-
risiert wird, sondern ein hohes Maß an Integration zwischen den Sektoren gewährleistet.
Im Zuge dieser technologischen Entwicklung vollzieht sich ein Verhaltenswandel der
städtischen Bevölkerung [7]. Es wird allgemein ein nachhaltiger Konsum als sehr bewuss-
Autonomes Fahren
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung