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22311.2
Autonomes Fahren als Bestandteil von Szenarien zur Stadt von morgen
ter und verantwortlicher Umgang mit Ressourcen angenommen [9]. Erklärt wird dies durch
den in Zukunft stärker werdenden Wunsch der konsumierenden Stadtbevölkerung nach
Wohlbefinden und Lebensqualität, die sich anders definiert als über ökonomischen Wohl-
stand. Von der Gesellschaft wird eine energieoptimierte, nachhaltige und zukunftsfähige
Mobilität getragen, weil die Mehrheit der Bevölkerung deren Vorteile nicht nur in den
Medien präsentiert bekommt, sondern im eigenen Alltag erleben kann.
Der SchlĂĽssel dazu liegt in den dicht bewohnten Metropolregionen, in denen eine viel-
fältig vernetzte und dennoch einfache und bezahlbare Mobilitätsversorgung gewährleistet
ist. Städte werden in diesen Szenarien als Orte charakterisiert, die aufgrund ihrer Dichte
eine effiziente Ressourcennutzung ermöglichen. Hinzu kommt die Annahme, dass mit der
wachsenden Bedeutung von Städten als ökonomische und soziale Zentren die Entschei-
dungs- und Handlungspotenziale auf städtischer Ebene in Zukunft zunehmen. Eine Reihe
der analysierten Studien verweist darauf, dass Städte wie London bereits heute demonst-
rieren, dass sich städtische Infrastrukturen umgestalten und dezentrale innovative Ansätze
für Energie und Abfall umsetzen lassen, ohne dass nationale Politik erforderlich ist. Städte
wandeln sich, getrieben durch Wettbewerb (untereinander) sowie durch Politik und Ver-
waltung, welche aktiv daran arbeiten, die Standortqualitäten zu verbessern.
Im Zuge des ressourceneffizienten Umbaus der Städte wandeln sich auch die Bedingun-
gen für Mobilität in der regenerativen und intelligenten Stadt. Das Verkehrssystem erfährt
eine zunehmende Durchdringung mit Informations- und Kommunikationstechnologie.
Darin sehen die analysierten Studien die Grundlage fĂĽr den Ausbau bedarfsorientierter
Mobilitätsmanagementansätze und die Verknüpfung von Verkehrsangeboten zu einem
kĂĽnftigen flexiblen, multimodalen Verkehrssystem (s. Kap. 9). Der Ă–PNV als RĂĽckgrat
der städtischen Mobilität wird weiter ausgebaut und laufend modernisiert, in integrierter
Planung im Umweltverbund mit FuĂź- und Fahrradwegen, deren Anteil am StraĂźenraum
zunimmt. Ergänzend dazu stehen den Bürgerinnen und Bürgern individuell nutzbare Ver-
kehrsmittel (Fahrräder, e-Bikes, Elektroautos, Elektrotransporter) zur Verfügung, und zwar
zeitlich dann und örtlich dort, wann und wo der individuelle Bedarf besteht (mobility on
demand). Diese „Sharing“-Angebote nach dem Prinzip „nutzen statt besitzen“ werden von
verschiedenen Anbietern auf- und ausgebaut und helfen, die derzeit vom motorisierten
Individualverkehr beanspruchte Fläche im öffentlichen Raum stark zu verringern. Ein
persönlicher, mobiler und elektronischer Mobilitätsassistent ermöglicht es, alle für die
tägliche Mobilität zur Verfügung stehenden Handlungsalternativen abzuwägen und situa-
tionsspezifisch optimale Varianten auszuwählen.
Die Weiterentwicklung elektronischer Assistenzsysteme fĂĽr Pkw wird in den Studien im
Zusammenhang mit der Entwicklung effizienterer neuer Antriebsformen thematisiert. Es
wird davon ausgegangen, dass das eigene Fahrzeug auch in Zukunft seine Bedeutung be-
halten wird [11]. Verschiedene Studien erwarten die Präsenz von Fahrzeugen im Zeitraum
2030–2050, in denen fest eingebaute elektronische Assistenzsysteme für teilautonome
Nutzungen zur Standardausrüstung gehören. Beispielsweise auf Autobahnen mit hohem
Transitaufkommen oder Pendlerstrecken ermöglichen sie die Fahrt mit dem Autopiloten,
womit eine Optimierung des Verkehrsflusses erreicht wird. Sichergestellt wird dies durch
Autonomes Fahren
Technische, rechtliche und gesellschaftliche Aspekte
Gefördert durch die Daimler und Benz Stiftung