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Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
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Das Badewesen bis ins 16. Jahrhundert 24 Abb. 13 : Ansetzen eines Klistiers ; Holzschnitt eines unbekannten Meisters, ca. 1550. Sicher richteten die Bader medizinische Bäder, bei Gelegenheit (Hochzeit, Frühling, Mai) auch Duft- oder Kräuterbäder her, doch im Allgemeinen nahm man solche Voll- bäder in Wohnungen der Bürger, in Burgen und Schlössern des Adels, nicht in eigenen Badezimmern  – die gab es kaum –, sondern in einem Stübchen, in Wohn- oder Schlaf- zimmern, auch schon einmal im Garten.84 Um ein solches Wannenbad, in dem man gern zu zweit saß, in ein »Zimmerdampfbad« zu verwandeln, wurde der Zuber ringsum mit einem Baldachin von Leinen85 umschlossen. Das Baderof, wie man den Aufbau nannte, sollte ein rasches Abkühlen des Wassers verhindern, weniger die Blicke Unbe- rufener fernhalten  – so prüde war man im Mittelalter nicht. Ein richtiges kleines Schweißbad entstand dann, wenn man in den Zuber erhitzte Steine, Kiesel, Ziegel legte und sie »mit abgesottenem Wasser von guten und wol riechenden Kräutern« be- goss. In so verhängten Wannen konnte man auf einem Stühlchen sitzen, mit einem Schemel unter den Füßen, um sich nicht an den heißen Steinen zu verbrühen. In Seu- chenzeiten wurde zu solchen Schwitzbädern im Haus geraten.86 1.4 Der Bader Es hat genug Badeknechte gegeben, die sich, ohne von einem Meister ausgebildet zu sein, allein durch Praxis und Lernen von älteren Gesellen die nötigen Kenntnisse in diesem Metier angeeignet haben, doch zu behaupten, das Baderhandwerk sei kein wirklicher Lehrberuf gewesen und habe vielfach beruflich Gescheiterten einen Unter- schlupf geboten,87 geht wohl zu weit. Schon im 15. Jahrhundert lassen einige Statuten von Baderbruderschaften und -zünften das Gegenteil erkennen. Die Ordnung der
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Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Subtitle
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Author
Robert Büchner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
202
Category
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