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Die Gehilfen des Baders
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Abb. 21 : Der Nürnberger Barbier Peter von Hausen ;
Wasserfarbenmalerei aus dem »Geschworenenbuch der
Nürnberger Barbiere«, Mitte 16. Jh.
wie dass sie mit ihren Frauen, Töchtern und dem Badepersonal im Ruf standen, zur
Unzucht zu neigen, namentlich in den Badestuben, die nicht wenige als Sündenpfuhl
ansahen. Der hauptsächliche Grund der Ausgrenzung dürfte aber in ihrer Beschäfti-
gung mit tabuisierten (Blut) oder ekligen (Eiter, Ausflüsse, Schleim) Körperflüssigkei-
ten und Geschwüren bestanden haben, für jemanden, der zur Ader ließ, schröpfte oder
als Wundarzt tätig war, unvermeidlich. Dabei dürften die Diskriminierung und das
Vorurteil sich gegenseitig beeinflusst und hochgetrieben haben. Zwar beschloss der
Augsburger Reichstag von 1548, Bader, Barbiere, Leineweber, Schäfer, Müller, Zöllner,
Pfeifer und Trompeter dürften nicht mehr benachteiligt werden, sondern seien wie
andere redliche Handwerker in die Zünfte, Gaffeln, Gilden und Ämter aufzunehmen,
doch der Vorwurf der Unehrlichkeit ließ sich nicht so schnell beseitigen.124
1.5 Die Gehilfen des Baders
Für den reinen Badebetrieb waren mehr die Badeknechte und -mägde als der Bader
selbst zuständig. Bei den Männern wird man im Allgemeinen nicht streng zwischen
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Subtitle
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Author
- Robert Büchner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 202
- Category
- Geographie, Land und Leute