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Das Badewesen vom 16. bis zum 19. Jahrhundert
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Wannenbad aufgab und in den siebziger Jahren in Deutschland zum Volksbrausebad
überging. Um 1900 waren die Duschbäder zu einer beliebten Einrichtung geworden,
allerdings nur in den ärmeren Vierteln. Zehn Pfennig Eintritt einschließlich Seife und
Handtuch leisteten sich auch Ärmere, mochte auch die Wassermenge pro Person im
Brausebad beschränkt sein. 1908 nutzten in Paris 153.285 Personen das öffentliche
Duschbad, die Hälfte davon Frauen.232
Der Traum von einer eigenen Wanne oder gar von einem separaten Baderaum zu
Hause erfüllte sich noch lange nicht. Erst seit dem Ersten Weltkrieg setzte sich allmäh-
lich die Vorstellung durch, dass zum Standard einer guten Wohnung ein Badezimmer
mit Wanne und/oder Dusche gehörte, erst nach dem Zweiten Weltkrieg fand es auch
in den sozialen Wohnungsbau Eingang, erst die moderne staatliche Gesundheitsfür-
und vorsorge ermöglicht es auch breiteren Bevölkerungsschichten, in den Genuss von
Heil-, Kur- und Thermalbädern zu kommen.
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Im städtischen Bad vor 500 Jahren
- Subtitle
- Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
- Author
- Robert Büchner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2014
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79509-4
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 202
- Category
- Geographie, Land und Leute