Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Page - 132 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 132 - in Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol

Image of the Page - 132 -

Image of the Page - 132 - in Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol

Text of the Page - 132 -

Bader, Badknechte, Reiberinnen und Gewandhüterinnen zu Rattenberg 132 dem Rat, er möge erlauben, dass Dolch und Siegelring, die Bernhard von seinem Vater geerbt hätte und die jetzt sein Gerhab verwahre, dem Hans ausgehändigt würden.668 4.10 Hans Fäler d. J. Auf seine Bitte hin erteilte ihm der Rat gegen eine Gebühr von zwei Gulden und einer halben Pazeide (= ca. 3¼ l) Wein für die Herren das Inwohnerrecht.669 In jugendlichem Übermut schor der neue Meister einem gewissen Urban ein Kreuz auf den Kopf. Dem gefiel das gar nicht, dem Rat noch weniger, weshalb er Hans Fäler jr. zu einem Gul- den Strafe und zum Einsitzen auf ein Tor verurteilte.670 Geschadet hat es dem jungen Mann nicht, denn er wurde zunächst klaglos von Jahr zu Jahr als Bader weiterbestellt.671 Das Dienstgeld war wie üblich 16 Gulden.672 Bei der Ämterbesetzung zu Dreikönige 1574 fanden Rat und Gemeinde so Einiges an ihm zu bemängeln. Er solle besser das Bad versehen, heißt es, künftig Vogeltennen und das Schießen meiden, gute Knechte halten, die »Miterbad« wie seit alters zurich- ten, eine stille Ordnung in Bad und Haus führen und Holz zum »Frauenstübl« herge- ben.673 Dass es laut in der Badstube hergehen konnte, wird auch von anderen Orten erwähnt. Was wollte ein Bader dagegen machen. Das Frauenstübl bezieht sich auf den 1573 neu errichteten Anbau zur Frauengarderobe, wie bereits in anderem Zusammen- hang erwähnt. Dass Hans Fäler sich weigerte, es mit seinem Holz beheizen zu lassen, hing mit den mehr und mehr steigenden Preisen für Brennholz zusammen. Deshalb suchte er immer wieder um die Erlaubnis an, das Bad am Mittwoch ausfallen lassen zu dürfen. Er verzeichnete beim Rat nur Teilerfolge. So wurde ihm im Januar 1572 auf seine Bitte hin gestattet, das Bad wegen der Kälte jeden zweiten Mittwoch geschlossen zu halten, ein Jahr später erlaubte ihm der Rat im Juni, bis auf Widerruf das Mitterbad einzustellen.674 Am 6. Januar 1575 durfte er sich wieder einige Vorwürfe anhören : Er solle sich des Weins enthalten, verlangte man, gute Knechte einstellen, das Mitterbad nicht ohne Be- willigung durch Bürgermeister und Rat ausfallen lassen, solle nicht »selbs« fortgehen oder so weite Reisen machen.675 Damit ist gemeint, dass er von solchen Reisen den Rat zu unterrichten und seine Zustimmung einzuholen hatte. Schließlich hatte er ja als Ba- der und Wundarzt Pflichten in der Stadt. Bei dem Bad am Mittwoch kam man ihm bald entgegen. Noch im Januar wurde ihm erlaubt, es bis Ostern nur alle 14 Tage zu halten, im März allerdings jede Woche. Nach Pfingsten durfte er es dann überhaupt einstellen.676 Während die Vertragsverlängerungen 1576, 1577, 1580 und 1581 klaglos über die Bühne gingen,677 hieß es bei der Wiederbestellung 1578, er solle die »schadhaften« Leute nicht neben und unter die anderen setzen, kein Pflaster oder sonstige Unsauber- keit im Bad auf den Boden werfen und liegen lassen, das Brunnenbecken sauber halten
back to the  book Im städtischen Bad vor 500 Jahren - Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol"
Im städtischen Bad vor 500 Jahren Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Im städtischen Bad vor 500 Jahren
Subtitle
Badhaus, Bader und Badegäste im alten Tirol
Author
Robert Büchner
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2014
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79509-4
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
202
Category
Geographie, Land und Leute
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Im städtischen Bad vor 500 Jahren