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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
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Die Bautätigkeit unter den Markgrafen und Herzogen von Österreich 43 nab reichten ( Abb.  5 ). So wie in Heiligenkreuz zähl- te das Mittelschiff der Schottenkirche fünf quad- ratische Joche , denen in den Seitenschiffen gemäß dem Prinzip des Gebundenen Systems jeweils dop- pelt so viele Seitenschiffjoche zugeordnet waren ( Abb.  6 ). Durch Freilegungsproben ist nachgewie- sen , dass das Innere der Wiener Schottenkirche reich farbig gestaltet war : Rote Fugenmalerei auf weißem Grund sollte Quadermauerwerk vorstel- len , die Langhauspfeiler waren grün marmoriert , die Halbsäulendienste dunkelrot bemalt. Damit wollte man die Wirkung kostbarer Steinbauteile aus Verde antico und Porphyr imitieren , deren Ver- wendung kaiserliche Reservate waren. Dies sollte of- fenbar die hervorragende Stellung des herzoglichen Stifters Heinrich II. als Schwiegersohn Kaiser Lo- thars III. aus erster Ehe und seit 1149 als Gemahl der byzantinischen Prinzessin Theodora Komnena kennzeichnen152. Auch in der weiteren Geschichte der Babenbergerzeit spielte die Wiener Schot- tenkirche eine wichtige Rolle. Die 1183 verstorbene Witwe Herzog Heinrichs II. , Theodora , wurde ebenso wie deren Tochter Agnes , Witwe König Stephans III. von Ungarn , in der Fürstengruft bei den Schotten beigesetzt. In den Jahren 1206 / 1207 plante Herzog Leopold VI. die Errichtung eines von Passau unabhän- gigen Landesbistums in Wien , als dessen Sitz das Schottenkloster bestimmt wer- den sollte. Die irische Baukunst des 11. und 12. Jahrhunderts war stark durch norman­ nische Dekorationsformen geprägt. Schon früh war Irland durch Einfälle der Wikinger ( Normannen , Nordmänner ) , später durch die Machtergreifung des anglonormannischen Königs Heinrich II. normannischen Einflüssen ausgesetzt gewesen. Zahlreiche Kirchen zeigen in ihrer bauplastischen Detailgestaltung die charakteristischen geometrischen Zackenmuster , wie Dog­ teeth­ ( Hundezahn- oder Wolfszahn- )Bänder , chevron­ ( Fischgrät- )Friese oder Faltkapitelle153 , die aus der Schnitzkunst der skandinavischen Holzarchitektur abzuleiten sind. Als in Regensburg um 1185 bis vor 1194 unter Abt Gregor das Kloster der Schotten- mönche und dessen Kirche St. Jakob umgebaut wurden , kamen erstmals in Mit- Abb.  5 : Freigelegte romanische Bauglieder vom südlichen Seitenschiff der Wiener Schottenkirche
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Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Title
Die Baukunst des 13. Jahrhunderts in Österreich
Author
Mario Schwarz
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78866-9
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
498
Keywords
Medieval architecture, Austrian art, Medieval art, Austrian architecture, Architectural history, 13th century architecture
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen
Kunst und Kultur
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