Page - 24 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

24 ' 2rstciguug dcs Grohg^oikucrs. Die Zwifäzenzeit bis zum Eintreffen der Führer wollte ich be- nützen, um mich aus dem Olocknerbnche über die bis jetzt stattgesun« denen Ersteigungen der großen Spitze und die Rundschau von derselben zu unterrichten. Doch trotzdem, daß mein Mittagsmahl nach den Eigenschaften des Heiligcnbluter Wirthshauses uur kurze Zeit in Anspruch nahm, kam ich bald zur Ueberzeugung, daß mehr Zeit, als mir heute gegönnt war, erforderlich ist, um in dem Glocknerbuche das zu finden, was man sucht. Ehrwürdig durch sein Alter, denn cs besteht schon seit 3!) bis 40 Jahren, ist es leider nicht minder gemißbraucht worden, als fast alle ähnlichen Gedcnkbücher, nnd mau wird bald durch die Menge des geistlosesten Gekritzels, dem man darin begegnet, so er- müdet, daß man jede Geduld zur weircrn Durchlesung verliert. Es ist einmal für Viele, die sich nicht an öffentlicher Stelle gedruckt sehen koimm, schon Hochgenuß, sich wenigstens geschrieben zu sehen! Schwere Schritte verkündeten zur übermigekommenen Zeit die Ankunft der Führer, und ich erfuhr jetzt, daß der Bürgermeister vou Heiligenblnt Edcr mein anderer Begleiter auf den Glöckner sein werde. Auch hatte ich einen unverhofften Gefährten an d,em Wirthe Pichler gefunden, der mir erklärte, wen» ick) nichts dagegen hatte, als Freiwilliger auf seine Faust au der Ersteigung thciluehmen zu wollen, und vou mir natürlich mil Plrguügen als Bestciguugsgenossc begrüßt wurde. Endlich mit dem Schlage 5 llhr erfolgte der Aufbruch unter den besten Wünschen der Hausgenossen des Wirthes, so wie des braven Nodercr. Im Anfange führte nns derselbe Weg, auf welchem ich vor wenig Stunden Mn der Pastcrze gekommen war, auf das rechte Ufer der Moll ; doch bald verließeu wir ihn und hielten uns mehr gegen die linke Thalwaud. Den Glöckner, dessen Anblick man bei der Ersteigung hier dann erst wieder von der Salmshöhe und dem Leitergletscher au hat, umrauchtcn beständig Nebel und dadurch wurde mancher Zweifel, über das Gelingen des Zuges in uns rege. Dort, wo der Weg ganz nahe dem Gößnitzfall vorbeiführt, ver- ließ mich mein Reisegefährte von heute früh, der mich bis Hieher