Page - 117 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Vou Kaftruu nach der Iuhauuishiitte auf der Pasterze. H^ mit Nöderer ziehen wollte, machte es dichter Ncgen geradezu unmöglich, und ich kam durchnäßt über den Tallern nach Fcrleiten zurück. Im Jahre 1853 nahmen mir die wiederholten Versuche einer Wiesbachhorn-Ersteigung und ein Ausflug nach den Thälern auf dem Südabhange der Tauernkette zn viel Zeit weg, mn noch zu einein zweiten großen Unternehmen zu kommen. Erst das Jahr 1854 brachte mich in das Kapruner Thal. Die Recoguoscirung des Gletschergebietes, über das wir ziehen sollten, von der Spitze des großen Wiesbachhorns, welches ich mit Nöderer ain 13- August 1854 bestieg, hatte unser Urtheil über den besten Nebe» gangspuukt festgestellt, und so gingen wir voll Hoffnung anf das Ge- lingen am 24. August nach Kaprun. Wir übernachteten auf den Wasserfall-Alpen. Aber wie vor zwei Jahren iu Heiligcnblut, trat an dem zur Expedition bestimmten nächsten Tage Unwetter ein. Ich wurde zwar auch wie damals bis auf die Haut naß, aber was war jene Tauern- Wanderuug gegen das Kapruncr Mißgeschick! Denn der Schnee und Negen überfiel uns diesmal erst, als wir das letzte Thalbecken, den Moscrboden, schon hinter nus hatten und uns schutzlos auf dem großen Karlingcrkecse befanden. Bei der niedrigen Temperatur, welche auf den gletschermugebeueu Wasscrfall-Alpcn sogleich eintrat, schüttelte mich in meinen nassen Kleidern der Frost selbst am Feuer der Bauern« Alpe, und ich suchte nur so bald als möglich aus dem kalten Thale zu kommen und eilte noch an demselben Tage bis Hundsdorf, wo ich mich in Trauners gastlichem Hause bald wieder in behaglicher Stimmung fühlte. Desto Verdichter durch den verunglückten ersten Vcrsuch hielt ich den Plan im Jahre 1855 mehr als jemals fest. « Der Zufall wollte, daß ich, von den östlichen Tauernthälern cun 26. August in Heiligmblut angelangt, dort Nöderer traf, der eben Fremde über den Fnschertauern geleitet hatte. Ich nahm ihn daher sogleich als Führer auf die Pasterze mit, und diese Gelegenheit wurde, nachdem aus mehreren Gründen die Unternehmung diesmal nicht vou Heiligenblut aus gemacht werden konnte, zu einer letzten Necognoscinmg