Page - 143 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Aocktarscharte und den hohen Gang nach Ferkelten. 143 als von dem Moserboden, und der Uebergangspunkt lag, wie ich von höheren Punkten mehrfach gesehen hatte, nicht so hoch wie jener Kamm, auf dem wir von Kapmn die Pasterze erreichten. Der Erfolg hat auch thatsächlich nieine Meinung als die richtige herausgestellt. Die Fuscher aber riethen mir alle ab, den Weg über das Bockkarkees zu nehmen, weil ich dabei den verrufenen hohen Gang zu überschreiten hätte. Nur Nödcrer und der Badmeister von Fusch, meine zwei Begleiter auf das Wiesbachhorn, welche beide bis auf das Vockkarkees gekommen waren, versicherten mich, daß mir, da ich schwindel- frei sei, der hohe Gang keine Schwierigkeit machen werde, und dies genügte vollkommen, jedes Bedcnkeu in mir zu beseitigen. ^ So begab ich mich denn am' 27, August 1856 in die Ferleiten, um am 28. Früh mit meinem Generalstäbler Nöderer die Bergfahrt anzutreten. Aber am Morgen dieses Tages bedeckte wieder Nebel die Gletscher, Ich entschloß mich also, über den Tauern nach Heiligenblut zu gehen uud die Gletscherreise ans dem Rückwege von Kärnthen aus zu unter- nehmen. Das Wetter besserte sich bald. Als wir am FuscherthVrl ange- langt waren, lag das Fuschereiskar ganz rein nns gegenüber und ich konnte den über das Vockkarkees zu machenden Weg so vollständig in deu Haufttumrissen erkennen, daß ich nahe daran war, den beabsichtigten Uebergang als überflüssig aufzugeben. Hier zeigt es sich besser als sonst wo, daß die Pasterze über die Linie des Tauernrückens am Fuscherkarkopf nach Norden in das salzburgische Gebiet hereintritt. Die Umrisse des Bockkarkeeses aber waren, und zwar nach vorne, durch die höchste Linie von der hohen Dock über den Breitkopf und im Hinter- grunde durch den von der hohen Dock und dem hohen Bärenkopf nach Süden ziehenden Kamm gezeichnet. Den letzteren schloß der jetzt ge- rade hinter dem Vreitkopf aufragende Eisabhang des Eiswandbühcls, von dem dann nach Ruderers Angabe die Schneide mit der Bockkar» scharte als südlicher Rand des Bockkarkeeses zum Breitkopf hervorgehen sollte. Bloß der Umstand, daß ich das tief gelegene Vockkarkees selbst