Page - 171 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
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A»s dein Tailenihmise Ferleite» ,nif den Kloben. 171
daß, wenn man ihnen in Ferleiten räth bis zur Trauneralpe zu gehen,
ihnen damit nur zngemuthet wird, 1285 Fuß und nicht höher aufwärts
zu steigen.
Bald hinter der Tranneralpe zieht in der südöstlichsten Ecke des
Fuscherthales jener Winkel mit Grasnwld'en und Felsen aufwärts bis
zu den Keesen des Brennkogels und Kloben, der dem Taueinwanderer
als Trauuer Futtererkar zur Rechten in der Tiefe liegen bleibt nnd
in welchem die eben genannten beiden Hochspitzen fußen.
Der Gletscherabfluß dieser Berge hat unmittelbar rückwärts uon
der Alpe den Grund mit einer tiefen Furche durchschnitten und ist bei
reichlicher Speisung aus den Keesen nicht ohne Mühe zu überschreiten.
Ist letzteres geschehen, so beginnt sogleich das Aufwärtssteigen auf dem
Pfandlschartenwege.
Es geht von Stufe zu Stufe des steilen Wicsgrundeö unter-
halb der nordwestlichen Ecke des Untergestelles des Kloben. Hat man
diese Ecke endlich überwunden und befindet man sich in der eigentlichen
Schlucht zwischen dem Kloben uud Gamskarkopf, so hat sich auch die
Beschaffenheit des Weges bald wesentlich geändert. Statt auf Wies«
boden steigen wir jetzt auf steinigem Pfade von einer steilen Erhebung
zur andern oft im Zickzack auf. Die Herrlichkeiten des Fuschergebirges
sind hinter den Wanden rechts und links verschwunden, nur gegen
Norden blicken noch ferne Kalkriesen aus dem Berchtesgadmer Gebirge
zu dem einsamen Wanderer herüber.
Wir waren anderthalb Stunden rasch aufwärts gegangen und
hatten schon eine bedeutende Höhe gewonnen, als Nöberer Halt machte
und die Wände des Kloben auf der Ostseite der Schlucht genau in
das Auge faßte, um einen Weg über sie auszuspähen. Denn iiber sie,
welche hier die sogenannte schwarze Leiten bilden, mußten wir ans die
Höhe des schon erwähnten Grates steigen, der von dem westlichen Ende
des von Westen nach Osten gegen die Spitze des Kloben ziehenden
obersten Kammes mit steilem Abfalle nach Westen in die Schlucht der
Pfandlscharte gegen Norden abbiegt.
Bald waren wir auf den Wänden. Anfangs ging es erträglich
gut. Allein nachdem wir eine Weile aufwärts geklettert waren, wurde
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Title
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Author
- Anton von Ruthner
- Publisher
- Carl Gerold's Sohn
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.8 x 19.2 cm
- Pages
- 440
- Keywords
- Alpen, Gebirge, Natur
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918