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Das zerstörte Goldbergwerk auf dem Kloben. 17?
Dann ist die Nnzugänglichkeit des Bergwerkes von allen be-
wohnten Orten eine auffallende. Dllß der Zngang über den Kloben
benützt wurde, ist bei der Nnwegsamkeit dieses Berges eben so unwahr-
scheinlich, als die Voraussetzung, daß der steile Gletscher des Nebel-
kars zum Wege auf das Bergwerk gedient hat. Auch kaiui unmöglich
angenommen werden, daß zur Zeit des Betriebes des Baues die Keese
auf der Nord- und Westseite des Kloben eine so wesentlich verschiedene
Gestaltung hatten, daß sie leicht überschritten werden konnten. Endlich
beträgt die Entfernung des Bergwerkes von Ferlciten fünf und vom
Dorfe Fnsch, von woher denn doch zuletzt die Lebensrnittel hätten be-
zogen werden müssen, sieben Stnnden. Es erübrigt also nur die Un-
nahme, das; die Knaben auf dem Kloben mit Heiligcnblut auf dem
Wege dnrch das Gutthal und über den Gletscher zwischen dem Breim-
lcgel und Spiclmann in Verbindung gestanden sind. Doch welch be-
schwerliche uud selbst gefährliche Verbindungslinie ist selbst diese, und
Heiligenblnt ist vom Ban immer noch mindestens vier Stunden entfernt!
Die interessanteste Frage bleibt aber die, wann und wie das
Bergwerk zerstört worden ist. -Ich habe schon früher bemerkt, daß die
Neste des Baues erst im Jahre 185?, dessen heißer Sommer überall
ein außerordentliches Zusammenschmelzen der Gletscher mit sich brachte,
vom Eise, unter welchem sie begraben lagen, befreit worden sind. Die
Hitze des Jahres 1859 war dann der weiteren Bloszleguug günstig.
Wie lange aber lagen sie unter dem Eise? Mau hat nur Zu schnell,
wenn es sich um ein altes Ereigniß handelt, die Nömer, Kelten oder
Taurisker, oder nuudestens das Mittelalter bei der Hand. Davon
kann in unserem Falle keine Nede sein, und selbst die vorhandeneil
Neste würden eine ähnliche Anschauung als Aberwitz erscheinen lassen.
Sicher jedoch muß die Zerstörung des Baues mindestens m die erste,
Hälfte des vorigen Jahrhunderts zurückreichen, denn sonst würde sich
doch irgend eine Tradition über den einstigen Bestand desselben er-
halten haben. Die Erzählungen des Urgroßvaters gehen selten auf
den Urenkel über, jene des Großvaters verpflanzen sich aber in der
Negel durch die Mittheilungen des Vaters noch auf den Enkel. So
dauert es gewiß eiu Jahrhundert, bis die Kunde von einem wichtigen
Ruthncr, Berg- imd Glellcheirelse». 12
Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Title
- Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen
- Author
- Anton von Ruthner
- Publisher
- Carl Gerold's Sohn
- Location
- Wien
- Date
- 1864
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 11.8 x 19.2 cm
- Pages
- 440
- Keywords
- Alpen, Gebirge, Natur
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Geschichte Vor 1918