Page - 376 - in Berg- und Gletscher-Reisen in den österreichischen Hochalpen

Eul Streifzug bicö» mib jenseits der Tau«!!, lichen Höheu über ihm Anfangs eine so sanfte Abdachung, daß, so breit auch die Thalsohle bei Matrey, doch der Vercinigungspuukt der beiden Thaler kaum kenntlich ist. Durch diese weite Thalinüuduug hatten wir schon lange ein Stück deZ Thalbodens nächst Matrey gesehen, jetzt befanden wir uns bereits unvermerkt auf ihm. Auch einige Häuser des Marktes, nnd zwar die südlich uon dem hochaufgemauerte» Bette des Bürgerbaches, der Matrey in zwei Theile scheidet, gelegenen, tauchten mit der Kirche auf, und kaum zwei Stunden, nachdem wir Virgen verlassen hatten, saßen wir in Rautercrs Gasthause. Windischmatrey hat wahrhaft wenig Regelmäßiges au sich, wir warm jedoch seit einiger Zeit jeder Reihe von Häusern so sehr entwöhnt, daß uns die Gasse, welche «ou Rauterer weg durch etliche beiderseits in gerader Linie nebeneinander stehende Wohngebäude ge- bildet wird, ob ihres städtischen Anstriches imponirte. Nauterers Gasthaus aber dürfte seiner Güte nach wirtlich in einer großen Stadt liegen, es würde ihr keine Schande machen. Wir hatten hier noch das Vergnügen der Anregung durch das Zusammentreffen mit anderen Reisenden, welches wir bis jetzt während unseres Zuges durch die am wenigsten bekannten und besuchten Thäler Tirols ganz entbehren mußten. Es bcfaud sich nämlich ebeu Herr D. Stur, Mitglied der k. k. geologischen Neichsaustalt zu Wien, hier. Er hatte mit wahrer Liebe zum Hochgebirge während seiues mehr- monatlichen Aufenthaltes in Lungau und in den am Südabhange der Tauern gelegenen Tiroler Thälern eine erkleckliche Anzahl der' höchsten Spitzen, darunter jene des Großvenedigers von Pregraten aus, er- stiegen, und die Mittheilungen, die er mir über einige seiner größeren Unternehmungen machte, waren für mich vom größten Interesse. Doch der Zufall wollte, daß ich heute bei Rauterer uoch eine mir interessante Thatsache erfuhr. Außer Herrn D. Stur und uns zwei Reisegefährten, war noch ein vierter Fremder im Gastzimmer. Als er uns vom Großglockner sprechen hörte, erzählte er, er sei, und zwar der Erste in diesem Jahre, vor wenig Tagen auf der höchsten Spitze des Glockners gewesen, und habe das Barometer, welches seit