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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
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Page - 56 - in Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung

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56 3 Umwelt in Gesellschaft, Politik & Recht oder negativ ausgedrückt:  Handle so, dass die Wirkungen deiner Handlung nicht zerstörerisch sind für die zukünftige Möglichkeit solchen Lebens; oder einfach:  Gefährde nicht die Bedingungen für den indefiniten Fortbestand der Mensch- heit auf Erden; oder, wieder positiv gewendet:  Schließe in deine eigene Wahl die zukünftige Integrität des Menschen als Mit- Gegenstand deines Wollens ein.“ Dieser neue Imperativ, den man auch den ökologischen Imperativ nennen könnte, scheint einfach und einleuchtend formuliert zu sein, dennoch ist eine Interpretation nötig. In der ersten Formulierung geht es um die Beachtung der Kausalketten, in die unser (technisch verstärktes) Handeln eingebunden ist. Was sind die angestreb- ten Wirkungen und was die mitbewirkten unerwünschten Folgen? Und sind diese Wirkungen und Folgen verträglich mit dem dauerhaften Fortbestand menschlichen Lebens? Die Verträglichkeitsforderung wird in der zweiten Formulierung grob skizziert: Handlungen sollen jedenfalls nicht zerstörerisch für „die Permanenz echten mensch- lichen Lebens“ sein. Was mit „echtem“ menschlichem Leben gemeint sein könnte, kann man zunächst nur erahnen. Die dritte Formulierung verlangt im Grunde, dass geklärt wird, was die Grundbedingungen zur Erreichung des Fortbestandes der Menschheit sind. Und es wird klar, dass bewusst eine anthropozentrische Haltung eingenommen wird. Es scheint nicht um die Natur insgesamt zu gehen, sondern der Maßstab ist das Überleben der Menschheit und das „echte“ menschliche Leben. Die vierte For- mulierung legt nahe, vor der Durchführung jeder Handlung, die ja willensbasiert ist und zumeist eine Wahl zwischen Alternativen darstellt, zusätzliche Überlegungen anzustellen: Die „zukünftige Integrität des Menschen“ ist genauso bedeutsam wie der konkrete erwartete Ertrag aus der Handlung. Die „Integrität“ des Menschen spielt wieder auf die anfängliche Formulierung des „echten“ menschlichen Lebens an. Es geht also nicht nur um die pure Überlebenssicherung für ein irgendwie geartetes menschliches Leben auf diesem Planeten. In einem weiteren Text von Jonas wird sehr deutlich, dass er die anthropozentrische Grundhaltung durchaus kritisch reflektiert. Schon im „verständigen Selbstinteresse“ des Menschen sei es, eine „Durchbrechung der Anthropozentrik“ anzugehen. „Als planetarische Macht ersten Ranges darf er nicht mehr nur an sich selbst denken“ (Jonas 1993, S. 85). Eine „Umweltethik“ werde nötig, denn jetzt beanspruche „die ge- samte Biosphäre des Planeten mit all ihrer Fülle von Arten, in ihrer neu enthüllten
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Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Title
Umwelt- und Bioressourcenmanagement für eine nachhaltige Zukunftsgestaltung
Authors
Erwin Schmid
Tobias Pröll
Publisher
Springer Spektrum
Location
Wien
Date
2019
Language
German
License
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-662-60435-9
Size
17.3 x 24.6 cm
Pages
288
Keywords
Umweltmanagement, Bioressourcen, Nachhaltigkeit, Sustainability, Universität für Bodenkultur
Categories
Naturwissenschaften Umwelt und Klima
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