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Anhang *H2 16 (= H2 18) – *H2 17 (= H2 19)
heute zu trauern . . . . . Wir sind solang
solang . jeder unser eigen Wege gegangen.
. . . Wir Und ich wäre ein Narr gewesen,
wenn ich ihr damals verziehen hätte! . . . .
Ich habe sie längst nicht mehr gekaṉt . . . . . .
Am 20. Dezember . .
3. Ich koṈehabe von einemn Vormittagspazirgang aus dem Pratergemacht.
Heitrer Wintertag. Der HiṈel so blaß, so
blau, so kalt, so weit . . . . . . . . Und ich bin sehr ruhig, –
alle
die Schauer sind geschwunden . . . . . Nach eitiefem Schlafe
es
Der alte Mann, den ich gestern traf . . . . . . der ist, wie
wenn es sch lang, lang vorbei wäre. mir ist,
als weṉ es vor vielen Wochen gewesen wäre . . .
Und wenn ich an sie denke, kaṉ ich sie mir
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vollkoṈen klar vorstellen in eigenthümlich
scharfen fertigen Umrissen vorstellen; und nur
eins fehlt: der Zorn, der sich doch bis in die
letzte Zeit noch meiner Erinnerung beigesellte.
Eine ?Wir? Eine wirkliche Vorstellung davon, dass
sie nicht mehr auf der Welt ist, dass sie in einem
Sarg liegt, dass si man sie begraben hat, habe ich
eigentlich nicht. Ich weiss es, aber ich glaube
es nicht . . Es ist gar kein Weh in mir . . .
Die Welt koṈt mir nur heute stiller vor . . .
Wie ich heut Morgens auf die Straße hinunter
sah, da lag ein so tiefer Frieden über all
den Ich habe in irgend einem Augenblick
gewußt, dass es überhaupt weder Freuden
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Blumen
Historisch-kritische Ausgabe
- Title
- Blumen
- Subtitle
- Historisch-kritische Ausgabe
- Author
- Arthur Schnitzler
- Editor
- Isabella Schwentner
- Publisher
- De Gruyter Open Ltd
- Location
- Berlin
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-056332-0
- Size
- 21.0 x 28.2 cm
- Pages
- 284
- Categories
- Weiteres Belletristik