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*H2 26 (= H2 41) – *H2 27 (= H2 42) Handschriften
– Wie sonderbar diese Tage nun hingehn.
kühler, fast
5– Es ist heuer ein?e? kalter, ernster Winter ohne Schnee,
ohne Eis. – Ich bin viel im Freien, gehe einsam
mache weite, ein[?]same Spaziergänge,. bis in
die Dunkelheit hinein. die sich oft bis in die
Dunkelheit aus dehnen – Die Unbehaglichkeit, die in
Gesellschaft, insbesond in lauter und müßig schwätzender
über mich koṈt, hat sich im letzten Jahre gesteigert; –
ich habe früher die Menschen kaum gebraucht; jetzt
aber stören sie mich, doch bin ich noch nicht
zu der Naivetät dieses Alleinseins gekoṈen,
denn ich habe mir selbst gegenüber
noch manchmal das Gefühl, ein Sonderling
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zu sein. – Es tauchen in mir sgar zu Wenn Ers
geschieht, dass ich mir selber sage: Aber das
ist nicht recht, was du thust. Geh unter Leute,
du solltest dich zerstreuen, du solltest dich
diesem Ganzen nicht hingeben, und dich nicht
so vollig abschließen – es ist nicht gut! –“
Ich frage mich noch, warum ich diesem Ganzen [??]so
vollkoṈen nachgebe, ich spüre einen lebhaften
Gegensatz zwischen früher und jetzt. Manch-
mal auch gefalle ich mir in dieser wohligen –
selbstgewählten Einsamkeit., kom scheine mir
selbst unabhängiger und echter geworden
zu sein. – Es ist ?nun? ?bald? so weit, dass ich
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Blumen
Historisch-kritische Ausgabe
- Title
- Blumen
- Subtitle
- Historisch-kritische Ausgabe
- Author
- Arthur Schnitzler
- Editor
- Isabella Schwentner
- Publisher
- De Gruyter Open Ltd
- Location
- Berlin
- Date
- 2018
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-11-056332-0
- Size
- 21.0 x 28.2 cm
- Pages
- 284
- Categories
- Weiteres Belletristik