Page - 391 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 391
Egb. V. Hoclistetter die Formen aus der Klippe von St. Veit zur Publication.
Besondere Beachtung- verdienen aber auch die fortgesetzten Studien von Franz
Wähner über die Cephalopoden des unteren Lias der nordwestlichen Alpen,
als deren Resultate wir seit dem Jahre 1882 eine Reihe wohl durchgearbei-
teter und prächtig ausgestatteter Beiträge begrüssen. Auf die anderen Mol-
luskenclassen, welche im Jura zu finden sind, beziehen sich die Arbeiten von
Laube (Bivalven und Gastropoden von Baiin, 1867—1868), von M. Hoernes
und F. Stoliczka (Gastropoden und Bivalven der Hierlatzschichten) , von
Neumayr, Uhlig und Redlich (Kaukasusformen) und die Behandlung des
Klippenjura durch Uhlig. Uebrigens kommt auch Bittner in der Beschrei-
bung der gesteinsbildenden Posidonomyen (1886), wie Toula in seinen geo-
logischen Untersuchungen des östlichen Balkan des öfteren auf den Jura
zurück.
Die Kreidefauna ist ebenfalls von Oesterreichern sehr gründlich studiert
worden. Das Vorkommen in Böhmen wurde bereits vor vielen Jahren von
Reuss untersucht, dann folgten die wichtigen Arbeiten von Anton Fric über
die Teplitzerschichten, die Untersuchungen von Teller und Philipp Poöta
an Rudisten (1877, respective 1889), sowie schliesslich mehrere Beiträge von
Jaroslav Jahn. Die südindische Kreide ist vornehmlich von Ferdinand Sto-
liczka und Wilhelm Waagen exploriert worden, w^ofür die sehr wichtigen
und gediegenen Arbeiten in der „Palaeontologia Indica" beredtes Zeugnis
ablegen; doch haben wir in den letzten Jahren auch von Kossmat ein paar
schöne Arbeiten über die Cephalopoden jenes Vorkommens erhalten. Die
Gosaugebilde finden wir in Arbeiten von Zekeli (1852), Hauer (1858 und
1866), E. Suess, Anton Redtenbacher (1873) und Tausch behandelt. Im
übrigen liegen zur Kenntnis der Kreidemollusken auch wichtige Arbeiten von
Melchior Neumayr und Victor Uhlig vor: eine gemeinschaftliche Arbeit aus
dem Jahre 1881 behandelt die Hilsbildungen in Deutschland, Neumayr
schrieb über die Ammoniten der Kreide und das System der Ammoniten 1875,
Uhlig über das Neocom in Rumänien, sowie über Cephalopoden der Werns-
dorfer- und Rossfelderschichten (1882). Beiträge lieferten auch Schloenbach
(1868/69), Vacek (Vorarlberger Kreide, 1879), Paul (Karpathensandstein),
Szajnocha (mittelcretaceische Cephalopoden von der Insel Elobi, 1885) und
Diener (Cephalopoden aus der Kreide von Jerusalem, 1887), und ebenso
finden sich in den bereits erwähnten Arbeiten von Toula und R. Hoernes
(Balkanstudien, beziehungsweise Megalodus-Monogra^hie) Angaben über die
Petrefacten der Kreide.
Die Mollusken der Tertiärformationen ins Auge fassend, bemerken
wir zunächst bezüglich des Eocäns, dass Theodor Fuchs im Jahre 1869
über das Vorkommen in Russland und im Jahre 1870 über das Vicentinische
Gebiet geschrieben, ferner dass Toula die Eocäufossilien der Balkanländer
bearbeitet hat. Ueber die Oligocänconchylien geben uns die Arbeiten von
Julius Dreger guten Aufschluss, der das Vorkommen in Albanien und das-
jenige in Häring bei Kirchbichl in Tirol eingehend festgelegt hat. Ueberaus
zahlreich sind die Publicationen, welche das Neogen behandeln. Allen voran
steht hier die Leistung von Moritz Hoernes. Er hat uns in den Jahren
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie