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Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Page - 413 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900

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Geschichte der Zoologie. 413 soweit sie auf die recenten Fische Bezuj? liaben, publicicite er in drei Abhandlungen als Anhang I, II, III des Reiseberichtes in demselben und in dem folgenden Jahre (Nr. 24, 25, 26), während eine Abhandlung über die Wirbelsäule fossiler Ganoiden (Nr. 19) und eine zweite Studie „Bemerkungen über die Ordnung der Chondrostei und die Gattungen Amin, Cyclurus und Notaeus" (Nr. 21) als nächste Resultate seiner paläontologischen Forschung in den Museen zu München und in Oberitalien bereits früher vorgelegt worden waren. Im Jahre 1853 kam das k. k. naturhistorische Hofcabinet in den Besitz einer prachtvollen Sammlung fossiler Fische von Monte Bolca und Monte Postale, sowie von einem anderen noch gänzlich unerforschten neuen Fundorte, Chiavon presso di Farro im Vicentinischen, welche Cavaliere Achille de Zigno, Podestä von Padua, Sr. Majestät dem Kaiser dediciert hatte. Diese kostbare Collection besteht aus 123 Platten und enthält 112 Individuen. Heckel machte sich sofort an die Bearbeitung dieser Sammlung und fand in der- selben neben 42 bekannten 14 neue Arten, darunter den Repräsentanten einer neuen Gattung von Lophobranchiern, für welche er den Namen „Solenorhyndms"' wegen ihren nahen Beziehungen zur Gattung Solenostomus vorschlug, eine vortrefflich erhaltene neue Trygonorhina-Art, welche er nach A. de Zigno benannte, eine Ürolophus-Art, zwei Älbula- Arten etc. (Nr. 28). Fast zur selben Zeit publicierte Heckel einen Bericht über eine zweite Sammlung fos- siler Fische aus Chiavon im Vicentinischen (Nr. 28a), die er von Prof. Dr. Abr. Massa- longo in Verona zur Bestimmung der Arten, sowie insbesondere auch zur Ermittlung des relativen Alters dieses neuentdeckten Fundortes eingesendet erhielt. Die Artenzahl dieser Sammlung belief sich auf zwölf, von denen sich nur drei in jener de Zignos vorfanden, während die übrigen neun Arten für die Wissenschaft neu waren. Heckel erklärte die Schichten von Chiavon für jünger alsjene des Monte Bolca, für gleichalterig mit jenen von Aix und Unter-Kirchberg ixnd somit aus der miocänen Periode herrührend. Die zweite grosse Abhandlung über die fossilen Fische Oesterreichs (Nr. 33) erschien im Jahre 1856, nachdem schon ein Jahr früher ein ausführlicher Auszug (Nr. 30) veröffent- licht worden war. Dieses bedeutendste aller paläontologischenWerkeHeckeis enthältvorerst eine mono- graphische Darstellung der Familie der Pycnodonten und deren Gattungen in anatomischer wie systematischer Beziehung, sowie eine ausführliche Beschreibung zwölf neuer Arten dieser Familie; auf diesen Theil folgt eine systematische Uebersicht der recenten wie fossilen Gattungen der Chirocentridae und Elopidae, von denen vier neue Arten angeführt werden, hierauf zum Schlüsse die Beschreibung einer nur aus einer schlechten Abbildung in der „Ittiologia veronese" bekannten Äcanthurus, sowie von Carangodes cephalus Heck., Smerdis hudensis Heck., Lates Partschii Heck., Labrus Agassizü {= Notaeus Agassizii Münst.), Labrus parvulus Heck, und Ctenopoma Jemelkae Heck. Zahlreiche kleine Abhandlungen und Aufsätze über fossile Fische veröffentlichte Heckel in dem Jahrbuche der k. k. geo- logischen Reichsanstalt (Nr. 35—42), in den Jahren 1851—1852, in Haidingers Berichten über die Mittheilungen von Freunden der Naturwissenschaften, sowie auch in den ZBG. In der von Kollar herausgegebenen wissenschaftlicb-populären, bild- lichen Naturgeschichte hatte Heckel die Bearbeitung der Vögel sowie der Fische übernommen (Nr. 56) und für Treitschkes „Naturhistorischer Bilder- saal" einen Aufsatz über die elektrischen Fische (Nr. 43) geliefert. Im Jahre 1852 hielt Heckel einen ausserordentlichen Cursus über Ichthyologie für Lehramtscandidaten, der stark besucht war. Viele Jahre später erzählte mir Professor Breunig, mein Lehrer am Schottengymnasium, wie instructiv und klar gehalten diese Vorlesungen gewesen waren und wie glücklich es Heckel machte, wenn er seinen Schülern ein Exemplar einer damals noch besonders seltenen Fischart wie Ämia, Cestracion oder gar ein Unicum vorzeigen konnte.
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Botanik und Zoologie in Österreich In den Jahren 1850 bis 1900
Title
Botanik und Zoologie in Österreich
Subtitle
In den Jahren 1850 bis 1900
Author
Alfred Hölder
Editor
K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
Location
Wien
Date
1901
Language
German
License
PD
Size
14.3 x 24.0 cm
Pages
716
Categories
Naturwissenschaften Biologie
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