Page - 451 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 451
Wasserbewohner und 4. Bewohner finsterer Verstecke und unterirdischer
Grotten. Schliesslich g-elaugt in diesem Theil das Biologische und im An-
hange die Pflege und Zucht der Lurche zur Sprache.
lieber die geographische Verbreitung der paläarktischen Reptilien und
Amphibien berichten: Gredler (36), Mojsisovics (88, 90), Dalla Torre
(12) und Tomasini (155). Ausserdem erschienen in letzterer Zeit von Pa-
lacky thiergeographische Arbeiten, und zwar über die Verbreitung der Schild-
kröten (94), der Batrachier (95), der Salamandriden (96) und der Eidechsen (97).
Pater Vincenz Gredler, geb. 1823 zu Telfs in Tirol, gewesener Director
des Gymnasiums in Bozen, gibt herpetologische Notizen (36) über Lebens-
weise, neue Fundorte etc. von den in Tirol vorkommenden Thieren. Be-
sondere Berücksichtigung findet die Verbreitung der drei Vipernarten.
Dr. Aug. V. Mojsisovics, geb. 1848 in Wien, Professor an der techni-
schen Hochschule in Graz, gest. 1897 ebendaselbst, behandelt das Wohngebiet
der westpaläarktischen Schlangen (88, 90) mit besonderer Berücksichtigung
ihres Vorkommens in Ocsterreich-Uugarn. 13 Schlangenfamilien kommen hier
in Betracht. Zwei davon occupieren die gesammte paläarktische Region,
sieben verbreiten sich vornehmlich über den nördlichen Theil der Mediterran-
provinz, insbesondere über die Balkan- und Kaukasusländer, und vier Fami-
lien beschränken sich auf das südliche Mittelmeergebiet und das nördliche
Afrika.
Dr. K. W. Dalla Torre, geb. 1850 zu Kitzbüchel in Tirol, Professor an
der Universität in Innsbruck, bespricht die geographische Verbreitung der
drei Vipernarten in Tirol (12), Im Norden lebt nur V. heriis, während im
südlichen Theile alle drei Arten: V. berus, aspis und ammodytes einheimisch
sind. Die nördliche Grenze für V. aspis ist Meran, für V. ammodytes das
südlicher gelegene Terlan.
Tomasini (155) macht sehr interessante biologische Mittheilungen über
die von ihm in Bosnien und der Hercegovina erbeuteten Reptilien. Besondere
Berücksichtigung findet ihre Verbreitung daselbst und die Fangmethode.
Biologische Beobachtungen in der Gefangenschaft oder in der Natur
werden",verzeichnet von Erber (14, 18, 19), Glückselig (33), Kolazy (74,
75), Schreiber (103) und Knauer. Letzterem Autor verdanken wir eine
grössere Anzahl Abhandlungen über die Biologie im engeren und weiteren
Sinne, wie: Beobachtungen von Amphibien und Reptilien in der Gefangen-
schaft (49, 55), Biifo vulgaris und Bana temporaria während der Laichzeit (50),
Hemraungsbildungen bei Candaten und Batrachiern (51), das Lebeudiggebären
bei Salamandra (53), Fortpflanzung und Metamorphose der Lurche (54),
Körperfärbung bei Amphibien und Reptilien (58, 59, iSQ)^ Häutung der Am-
phibien und Reptilien (61), Dimorphismus der Geschlechter bei den Lurchen
(64) und Erjagen der Beute bei den Schlangen (70). Ausserdem gab Knauer
biologische Schilderungen einzelner Thiere, und zwarvon der Zauneidechse (63),
Leopardennatter (67), Katzenschlange ij^''^)^ Stellio vulgaris (71) und Elaphis
quadrilineatus (72).
Es ist wohl selbstverständlich, dass das interessanteste Amphibium un-
seres Vaterlandes, der Proteus anguineus Laur., auch während der letzten
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Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie