Page - 477 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der Zoologie. 477
Form und nennt ihn Niicifroga relicta (J. 0. 1889); W. Wurm, „Das Auer-
wild", eine ornitholog-ische und jagdliche Monographie (Wien 1885). Wokral
schreibt über die sogenannten Strichrebhiihner in Hugos Jagdz. 1885. lieber
das Haselhuhn finden sieh von 1888 an zahlreiche Aufsätze von Valenti-
nitsch. Die Begriffe „Species" und „Subspecies" erörtert v. Tschusi (0. J.
1890); dazu Bemerkungen von Eeichenow in dessen Jahresbericht.
Mit der geographischen Verbreitung befasste sich J. Palacky, der-
selbe entwickelte unter anderem seine Ansichten bezüglich Eintheilung der
Erde in Regionen auf Grund der Vertheilung der Vögel (0. V. 1883) und
kritisierte die Zonen von Wallace, dessen Arbeit er als flüchtig bezeichnet,
womit er sich selbst charakterisiert (Wien 1885) etc. — Graf Marschall
setzte seine Compilationen über das Vorkommen von Arten unserer Ornis in
anderen Theilen der Erde fort (0. V. 1883—1887). — Nehring führt die
Fundorte von Lagopus albus und L. mutus aus der Glacialzeit in Mitteleuropa
an und theilt die charakteristischen Unterscheidungsmerkmale für die Reste
der beiden Arten mit (0. V. 1883).
Die Verfolgung des Vogelzuges bildete eine Hauptaufgabe des Comit6s
für ornitholog-ische Beobachtungsstationen und sei daher vor allem auf dessen
vorerwähnte Berichte hingewiesen, sowie auf das Vorkommen einschlägiger
Artikel 0. V. 1881 und später.
Zufällig trafen im Laufe des Decenniums verschiedene Wanderzüge
fremder Gäste bei uns ein, die naturgemäss auch in den Zeitschriften ein-
gehend besprochen wurden. Im Jahre 1884 zeigte sich Pastor roseus, wor-
über V. Tschusi und Graf Brenner Nachricht gaben (0. V. 1885); dieselben
Vögel kamen auch 1889 wieder (siehe v. Tschusi, 0. J. 1890). — Im darauf-
folgenden Jahre erschien in grosser Anzahl überall Nucifraga canjocatactes
macrorhyncha Brehm (== leptorhyncha Blas), worüber Notizen in 0. V. 1885
und 188G; eine zusammenfassende Darstellung dieses Zuges gab v. Tschusi
in den Verhandlungen ZBG. 1888. Diese östlichen Tannenheher waren in
geringerer Anzahl auch wieder im Herbste und Winter 1887/88 zu sehen
(siehe 0. V. 1888 und Ornis 1889). — Besonderes Aufsehen erregte die Ein-
wanderung von Syrrhaptes paradoxus 1888/89; auch dessen Auftreten wurde
besonders durch v. Tschusi verfolgt und behandelt (0. V. und NVSt. 1889,
dann 0. J. 1890). — Gleichzeitig mit dem Steppenhuhne besuchte uns auch
Loxia hifasciata in Mengen (siehe v. Tschusi und andere in 0. V. 1889 und
0. J. 1890). — Endlich ist noch als eine auffallende Erscheinung das Aus-
bleiben von Turdiis pilaris in Oesterreich während des Winters 1888/89 und
das Ueberwintern der Art in Livland festgestellt worden, worüber v. Midden-
dorf und Geyer 0. V. 1889.
Für OesterreicJi-Ungarn im ganzen, sowie für einzelne Gebiete der Monarchie
liegt vor allen eine Reihe von Beiträgen aus der Feder des Kronprinzen Rudolf vor,
welche sowohl nach faunistischer als phänologischer und systematischer Richtung beachtens-
wert sind. Beiträge aus Oesterreicli-Ungarn lieferte der Kronprinz zu dem VII. Jahres-
berichte des Ausschusses für Beobachtungsstationen der Vögel Deutschlands (J. 0. 1882).
Insbesondere die Jahrgänge 1882—1886 der 0. V. enthalten kleinere und grössere Notizen
und Aufsätze (zum Theil anonym) über locales Vorkommen, dann über Zug und Brut,
namentlich aus Niederösterreich, Böhmen, Siebenbürgen und aus Istrien, Dahnatien und
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie