Page - 529 - in Botanik und Zoologie in Österreich - In den Jahren 1850 bis 1900
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Geschichte der3Zoologie. 529
Von den an der Universität Krakau der medicinischen Facultät ange-
hörig-en Forscliern, welche auch Gebiete der Zoologie behandelt haben, ist
zu nennen:
Kasimir v. Kostanecki (geb. 1863 zu Myszaköw in Russ.-Polen), seit
1894 Professor der descriptiven Anatomie in Krakau, früher (1892—1894)
Extraordinarius für vergleichende Anatomie an der philosophischen Facultät
derselben Universität. AufKostaneckis Studienrichtung wirkten entscheidend
Waldeyer, Heidenhain sen., Bonnet. Kostanecki lieferte ausser anderem
eine Anzahl Arbeiten über Zelltheilung und Befruchtung; so: „Ueber die
Schicksale der Centralspindel bei karyokinetischer Zelltheilung" (1892), „Unter-
suchungen an befruchteten Echinodermeneiern" (poln., 1895), „Ueber das Ver-
halten der sogenannten achromatischen Substanzen im befruchteten Ei" (zu-
sammen mit A. Wierzejski, 1896), „Ueber das Verhältnis der Centrosomen
zum Protoplasma" (zusammen mit M. Siedlecki, 1896), „Ueber die Bedeutung
der Polstrahlung während der Mitose und ihr Verhältnis zur Theilung des
Zellleibes" (1897), „Die Befruchtung des Eies von Myzostoma glahrum^^ (1898).
Es soll auch hier noch eines Schülers von Kostanecki gedacht sein,
des IVi. Siedlecki, der sich 1900 in Krakau habilitierte. Dessen Arbeitsgebiet
sind die Sporozoen.
Von den der Universität Lemberg angehörigen Forschern ist ferner zu
verzeichnen Heinrich Kadyi (geb. 1851 zu Przemysl), seit 1894 Professor der
menschlichen Anatomie, früher Professor der descriptiven und pathologischen
Anatomie an der Veterinärschule in Lemberg. Kadyi wurde 1882 auch die
Vertretung der Zoologie an der Universität bis zur Ernennung von Dybowski
anvertraut. Von Kadyis die Zoologie betreffenden Publicationen seien nur
angeführt: „Ueber das Auge des Maulwurfes" (poln., 1878), „Beitrag zur
Kenntnis der Vorgänge beim Eierlegen der Blatta orientalis^' (1^79), „Bei-
träge zur vergleichenden Anatomie der Hausthiere" (poln., 1892), „Ueber das
Os trigouum beim Pferde" (poln., 1895).
Endlich ist zu nennen Ladisiaus Szymonowicz (geb. 1869 zu Tarnopol
in Galizien), seit 1897 a. ö. Professor der Histologie und Embryologie an der
Universität Lemberg, ein Schüler von Cybulski und 0. Hertwig. Szymo-
nowicz' Hauptarbeitsgebiet ist die Histologie, und sind von Publicationen an-
zuführen jene: „Ueber den Bau des Dentins" (1895), „Ueber den Bau und
die Entwicklung der Nervenendigungen in der Schnauze des Schweines"
(1895), „Die Nervenendigungen in den Tasthaaren" (1895), „Ueber den Bau
und die Entwicklung der Nervenendigungen im Entenschnabel" (1896), „Die
Nebenniere vom morphologischen und physiologischen Standpunkt" (1895),
endlich das „Lehrbuch der Histologie und der mikroskopischen Anatomie"
(1900).
Als besonderer Zweig der Zoologie hat sich im Zusammenhange mit dem
praktischen Bedürfnisse die Anatomie und die Forschung betreifend die Ab-
stammung der Hausthiere entwickelt. Auch in Oesterreich sehen wir eine
Anzahl Forscher speciell auf diesem Gebiete thätig.
Unter denselben ist zunächst Franz Anton IVIüller (geb. 1817 zu Hersche-
titz in Böhmen) zu nennen, der 1846 in den Dienst des k. k. Thierarznei-
Botanik und Zoologie in Oesterreicli 1850—1900. 34
Botanik und Zoologie in Österreich
In den Jahren 1850 bis 1900
- Title
- Botanik und Zoologie in Österreich
- Subtitle
- In den Jahren 1850 bis 1900
- Author
- Alfred Hölder
- Editor
- K. K. ZOOLOGISCH-BOTANISCHEN GESELLSCHAFT
- Location
- Wien
- Date
- 1901
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 14.3 x 24.0 cm
- Pages
- 716
- Categories
- Naturwissenschaften Biologie