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5. DieReaktionenaufdiePandemie 93
neue Coronavirus im Titel tragen.1 SchlieĂtman den Januar 2020 aus, da
die ersten relevanten Veröffentlichungen erst Ende diesesMonats erschie-
nen, so kommtman auf durchschnittlich 183 Publikationen pro Tag.Wenn
mannachPublikationensucht,die irgendwo imTextBegriffe erwÀhnen,die
mit demVirus zusammenhĂ€ngen, dann stöĂtman auf 58.000 Veröffentli-
chungen.Dies sind imVergleich zu frĂŒheren Epidemienmehrere Tausend
Publikationenmehr [301]. InderMehrzahlhandelte es sichbeidenPublika-
tionennichtumStudienmitDaten,sondernumMeinungsĂ€uĂerungen[302]
ânichtĂŒberraschendangesichtsderkaumvorhandenenempirischenBasisin
der FrĂŒhzeit derPandemie. IndiesemZusammenhangwurden jedochauch
schonStimmen laut,diedazuaufriefen,dieKurvederPublikationenebenso
abzuflachenwiedieKurveder Infektionen [303].
DieCoronavirus-bezogeneForschungimJahr2020wardabei, inderFlut
der Publikationen zu ertrinken [50]. ImGegensatz zu âșnormalenâč Zeiten im
Forschungsbetriebhaben sichwÀhrendderPandemie zwei Trends ergeben,
vondeneneiner inAnsÀtzen schon lÀnger vorhandenwar.Gemeint sinddie
sogenanntenPreprints sowiediedeutlichverkĂŒrzteZeit zwischendemEin-
reichen einesManuskripts bei einerwissenschaftlichen Zeitschrift und der
Veröffentlichung. Preprints können von denVerfasserinnen undVerfassern
derPublikationohnedasbeiZeitschriftenvorhandeneBegutachtungsverfah-
ren auf den jeweiligenServern (so genanntenRepositorien) eingestelltwer-
den. Sie existieren in der Physik sowie in derMathematik schon seitmeh-
reren Jahrzehnten [304], sind aber erst in der jĂŒngerenZeitwirklich in den
Fokus breiterer Forschungskreise getreten [305].Bis vor kurzemhaben sich
vielewissenschaftlicheZeitschriftenauĂerhalbderNaturwissenschaftenge-
weigert,PublikationenĂŒberhaupt indenBegutachtungsprozesszunehmen,
wenndieArbeit schon irgendwozu lesenwar.ExklusivitÀtwarvondenEin-
reichenden inderRegel zubestÀtigen.Dieshat sich inTeilen schonvorder
Pandemiegewandelt, allerdingswareneinflussreicheZeitschriftenundVer-
lage langegegendieseAufweichungder traditionellenVorgehensweise.
Schon vor der Pandemie hatten sich jedoch inDisziplinenwie der Psy-
chologieundderMedizinRepositorienentwickelt,die imZugederOpenSci-
ence-Strategie in der Forschungspolitik entstandenwaren.Unter der âșOffe-
nen Forschungâčwird gemeinhin verstanden, dass die Forschungspraxismit
gröĂtmöglicherTransparenzdurchgefĂŒhrtwirdunddassdieErgebnisse,die
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War der Coronavirus-Lockdown notwendig?
Versuch einer wissenschaftlichen Antwort
- Title
- War der Coronavirus-Lockdown notwendig?
- Subtitle
- Versuch einer wissenschaftlichen Antwort
- Author
- Dirk Richter
- Publisher
- transcript Verlag
- Location
- Bielefelfd
- Date
- 2021
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 4.0
- ISBN
- 978-3-8394-5545-6
- Size
- 14.8 x 22.5 cm
- Pages
- 192
- Keywords
- Corona, Pandemie, Covid, Corona, Lockdown
- Categories
- Coronavirus
- Medien
- Medizin